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Bundesratsinitiative

Bremen will "Homoheilung" verbieten

Dringlichkeitsantrag zum CSD: Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen über eine Bundesratsinitiative ein Verbot sogenannter Konversionstherapien in ganz Deutschland erreichen.


In Deutschland sind noch immer Ärzte und Initiativen aktiv, die Lesben und Schwule "umpolen" wollen (Bild: Pastelitodepapa / wikipedia)

  • 24. August 2018, 06:53h 10 2 Min.

Über eine Bundesratsinitiative wollen die beiden Bremer Regierungsparteien SPD und Grüne gegen "Homoheiler" vorgehen. "Die Bürgerschaft (Landtag) fordert den Senat auf, eine Bundesratsinitiative für ein Verbot von Konversionstherapien zu starten", heißt es in einem diese Woche vorgestellten Dringlichkeitsantrag (PDF). Das Landesparlament kommt das nächste Mal am 29. und 30. August zusammen, zuvor wird an diesem Wochenende der Bremer CSD gefeiert.

"Homosexualität ist keine Krankheit, sondern Teil der menschlichen Natur und eine menschenrechtlich geschützte Ausprägung der Persönlichkeit, die keiner Therapie bedarf", begründen SPD und Grüne ihren Antrag. Weiter heißt es darin: "Selbsternannte 'Homoheiler' bieten fragwürdige Konversionstherapien an, sie arbeiten meist im Umfeld streng religiöser Gruppierungen. Besonders in evangelikalen Kreisen wird bei homosexuellen Jugendlichen und jungen Erwachsenen (teilweise auch bei trans- oder intergeschlechtlichen Personen) der Versuch unternommen, diese durch eine 'Umpolungs-Therapie' zu 'heilen. So werden beispielsweise homoerotische Bilder gezeigt und gleichzeitig Elektroschocks verabreicht, um so eine Abneigung gegenüber gleichgeschlechtlicher Lust entstehen zu lassen."

Verstoß gegen die Menschenrechte

Psychologenverbände warnen bereits seit Jahren davor, dass Lesben und Schwule mit Konversionstherapien in den Selbstmord getrieben werden könnten. Der Weltärztebund verabschiedete 2013 eine Stellungnahme, nach der derartige Behandlungen "die Menschenrechte verletzen und nicht zu rechtfertigen" seien (queer.de berichtete). Trotzdem sind in Deutschland Homo-"Heiler" aktiv, etwa der Verein Leo e.V. in Sachsen-Anhalt (queer.de berichtete).

In Deutschland sahen die letzten Bundesregierungen keinen Handlungsbedarf, auch die aktuelle erklärte noch Anfang Juli, kein Verbot zu erwägen (queer.de berichtete). Vor fünf Jahren hatte der damalige Bundestag sogar einen Gesetzentwurf der Grünen abgelehnt, Konversionstherapien zumindest bei Jugendlichen zu verbieten (queer.de berichtete).

Erst in den letzten Wochen ist in die Diskussion Bewegung gekommen. Mit mehreren aktuellen Online-Petitionen (All Out, change.org) fordern LGBTI-Aktivisten den Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu auf, aktiv gegen "Homoheiler" vorzugehen. Mitte August hatte sich Spahn dafür erstmals offen gezeigt und Konversionstherapien als "Quatsch" und "Körperverletzung" bezeichnet. Auch die SPD-Fraktion im Bundestag hatte sich bereit erklärt, "das Thema direkt nach der Sommerpause anzugehen" (queer.de berichtete).

Bislang haben u.a. mehrere US-Bundesstaaten sowie Malta als einziges EU-Land die "Homoheilung" grundsätzlich verboten (queer.de berichtete). Im Juli kündigte die britische Regierung unter Premierministerin Theresa May eine ähnliche gesetzliche Regelung an (queer.de berichtete). (cw)

-w-

#1 Go-For-GreenAnonym
  • 24.08.2018, 10:21h
  • Super, ich sag es ja schon seit längerem:
    die Grünen sind zuverlässig :-) Und mit der SPD zusammen sind sie das, was Deutschland braucht.

    Ich drücke beide Daumen and I cross my toes, damit diese Initiative bundesweit erfolgreich ist :-)

    © von_hinten_genommen
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#2 Jadughar
  • 24.08.2018, 10:49hHamburg
  • Es ist zum Verzeweifeln, daß die politischen Institutionen so extrem lange brauchen, um den LGBTI's Rechte zu zugestehen, welche für die heterosexuelle Gruppe selbstverständlich ist. Es existitiert ja auch keine Therapeuten, um Heterosexuelle umzupolen, oder sie wegen ihrer Heterosexualität zu foltern! Auch werden ihre Rechte wegen ihrer Variante der Sexualität nicht eingeschränkt. Immer kommen die rechtlichen Zugeständnisse für LGBTI's scheibchenweise!
    LGBTI-phobie sollte unter Höchststrafe gestellt werden und sofern sie behandelbar ist, sollten sich Therapeuten darum kümmern, sie zu beseitigen. Denn jene Menschenhasser sind es, die sich verbrecherisch verhalten und einigen Menschen Rechte nicht zugestehen oder sie entziehen wollen, damit ihr engstirniges Weltbild stimmt.
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#3 DerStephan
  • 24.08.2018, 13:09hNürnberg
  • Antwort auf #2 von Jadughar
  • Ist ja nicht so als würde man Menschen dazu zwingen.
    Es zwingt auch niemand zu einer Wahrsagerin zu gehen und am Ende wird man abgezockt.
    Oder diese Zuckerkugeln die alles heilen können, sind doch auch nicht verboten.
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