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#MeToo

Star-Countertenor soll Bariton vergewaltigt haben

David Daniels, einer der wenigen offen schwulen Opernsänger, und sein Mann werden von einem jüngeren Kollegen beschuldigt, ihn 2010 unter Drogen gesetzt und gemeinsam missbraucht zu haben.


David Daniels übernahm 2015 eine Gesangsprofessur an der University of Michigan. Seinen letzten Auftritt hatte der gefeierte Countertenor im Mai 2017 zum 50. Jubiläum der New Yorker Metropolitan Opera (Bild: Simon Pauly / University of Michigan)
  • 25. August 2018, 11:54h 41 2 Min.

Nach Vergewaltigungsvorwürfen lässt der berühmte Countertenor David Daniels seine Professur an der University of Michigan ruhen. Der 52-Jährige, der viele Auftritte an der Bayerischen Staatsoper in München hatte, gehört zu den wenigen offen schwulen Opernsängern. 2014 wurde er von Supreme-Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg mit seinem Partner, dem Chordirigenten Scott Walters, verheiratet.


Samuel Schultz sang u.a. an den Opernhäusern in Washington, Houston und Santa Fe (Bild: PR)

Der 30-jährige Bariton Samuel Schultz beschuldigt das Paar, ihn im Jahr 2010 nach einer Vorstellung an der Houston Grand Opera in ihrem Apartment mit K.o.-Tropfen betäubt und anschließend vergewaltigt zu haben. Erst am nächsten Tag sei er dort nackt allein wieder aufgewacht und habe aus dem Anus geblutet. Als das Paar kurz darauf zurückkam, soll Daniels gemeint haben, er müsse sich über den Bareback-Sex keine Sorgen machen, er sei "total negativ".

Schultz hatte den Fall im Juli erstmals auf seiner Homepage unter dem Titel "Ich wurde vergewaltigt" öffentlich gemacht, allerdings noch ohne Namen zu nennen. Gleichzeitig erstattete er Anzeige bei der Polizei, die seitdem ermittelt. Dass es sich bei den mutmaßlichen Tätern um Daniels und Walters handelt, berichtete am Mittwoch erstmals die "New York Daily News". Neben dem erlittenen Trauma habe die Vergewaltigung auch seiner beginnenden Karriere geschadet, da er den berühmten Countertenor seitdem meiden musste, klagte Schultz.

Daniels und Walters wiesen den Missbrauchs-Vorwurf gegenüber der "New York Daily News" zurück. "Ich weiß es zu schätzen, dass Sie bei mir anfragen", erklärte der Opernsänger. "Abgesehen davon, dass ich diese Vorwürfe zurückweise, habe ich nichts zu sagen. Sie sind völlig falsch." Sein Ehemann meinte ähnlich gegenüber der Zeitung: "Ich habe keinen anderen Kommentar als die Vorwürfe zu leugnen. Sie sind falsch."

Seitdem gibt es keine weiteren Stellungnahmen des Paares. Sowohl die Houston Grand Opera als auch die University of Michigan kündigten Untersuchungen an. (cw)

#1 OmanAnonym
  • 25.08.2018, 12:27h
  • Damit kann er leider direkt einpacken. Heutzutage ist es nun mal so geworden, dass die reine Anschuldigung völlig ausreicht, um eine Karriere sofort zu beenden. Dafür sorgt dann schon der wütende Internetmob, angezeizt ins Extrem durch sensationsgeile Medien.
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#2 von_hinten_genommenAnonym
  • 25.08.2018, 12:54h
  • Dazu möchte ich etwas äußern.
    Mittlerweile ist diese #MeeToo Debatte zum Spießrutenlauf geworden.
    Ursprünglich war diese Debatte sehr wichtig für die OPFER von sexueller Gewalt und von sexuellem Missbrauch. Es war richtig, den Opfern GEHÖR zu verschaffen. Und zwar aus dem Grund heraus, dass den Opfern nicht geglaubt wurde und sie niemals Gerechtigkeit erlebten.

    Aber dass sich mittlerweile auch "Falschfahrer" einmischen und meinen, sie müssten mal "unentdeckt" Rufmord umsetzen, das ist absolut niederträchtig und asozial! Aus dieser Debatte ist nun ein komplexer Selbstläufer entstanden: mit vielen nebligen Strecken, mit unschuldigen Angeklagten und mit Opfern, die sich nun lächerlich gemacht fühlen.

    Ich weiß nicht, was ich nun zu dem Fall im Artikel sagen soll: manches ist komisch.
    Zum Vergleich andere Fälle:
    Da gibt es Jimmy Bennett, der als minderjähriger von seiner Regisseurin sexuell missbraucht wurde. Er hat sich lange Zeit geschämt und er hatte Angst, es öffentlich zu machen, was nachvollziehbar ist. Zuerst wollte er es direkt mit dieser Person klären unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Diese Person hat Schweigegeld bezahlt für ein Foto, das öffentlich wurde und was ein Beweis für ihre Tat gegenüber Bennett beweist. Er ging erst jetzt an die Öffentlichkeit, nachdem diese Regisseurin H. Weinstein als eine der ersten ihn der sexuellen Vergewaltigung beschuldigte und dies aktuell wieder äußerte.
    Selbst wenn das auch stimmen sollte, ist es immer noch nachvollziehbar, denn ein Opfer kann leider auch zum Täter werden. Und trotzdem sind es zwei verschiedene Fälle, falls das mit der Vergewaltigung von Weinstein an der Regisseurin stimmt. Das muss erst mal bewiesen werden.
    Das bezüglich Bennett klingt eindeutig und alles ist nachvollziehbar. Auch wenn man sich aktuelle Fotos von Bennett anschaut, kann man sogar heute noch sehen, dass er was erlebt hat, das ihn immer noch beeinflusst.

    So, und dieses Beispiel ist was ganz anderes als die Situation, die im Artikel beschrieben ist.
    Die angebliche Tatsache, dass Blut aus dem Anus des Herr Schultz lief, ist noch kein standfester Beweis für eine Vergewaltigung oder sexueller Missbrauch, wenn ich da richtig informiert bin. Erstens kann auch etwas Blut aus einer Vagina kommen, wenn es zum ersten Mal zum Sex kommt. Und zweitens müsste eine Wunde mehrere Stunden nach einer Verletzung soweit vom Körper selbst geheilt sein, dass da kein Blut mehr am nächsten Morgen rausläuft, oder etwa nicht?
    Und das zweite, was mir auffällt, ist, dass er auf dem Foto im Artikel gar nicht danach aussieht, dass ihm das angetan wurde (?) Er sieht ja eher selbstgefällig und sehr selbstbewusst aus. Wo sind da die angeblichen Spuren seines angeblichen Traumas??

    Falls es bewiesen werden kann, dass Herr Schultz das tatsächlich erlitten hat, dann stelle ich mich an seine Seite, aber momentan hab ich eher den Eindruck, dass er vielleicht mit der Homosexualität des Paares nicht klarkommt - aus welchen Gründen auch immer: Neid, weniger begabt als das Paar, vielleicht single, - whatever. Es gibt viele Gründe, weshalb ein Mensch einem anderen schaden möchte.

    Ich hoffe, dass entweder die Unschuld des Paares bewiesen werden kann, oder falls diese Tat geschehen ist, dass die Tat bewiesen werden kann.
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