Zwei Symbolfotos auf einmal: Eier und eine niederländische Notaufnahme (Spoedeisende hulp)
In der aktuellen August-Ausgabe eines niederländischen Fachmagazins zur Gesundheitskunde haben mehrere Ärzte von einem medizinischen Notfall berichtet, der an den Comic-Klassiker "Banane Anal" von Ralf König erinnert.
Eines Mitternachts sei demnach ein 29-Jähriger in die Notaufnahme eines Krankenhauses gekommen, der über enorme Bauchschmerzen klagte. Wie er den Ärzten berichtete, hatte er zuvor zusammen mit seinem Partner unter dem Einfluss der enthemmenden Droge GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure, auch bekannt als Liquid Ecstasy) 15 gekochte und geschälte Eier in seinen Hintern eingeführt. Wie sich nun herausstellte, war das – wie die britische Tageszeitung "Daily Mail" ätzte – ein "schlecht ausgebrüteter Plan", der zu etlichen Komplikationen führte.
Der Mann, "Patient C", habe bei der Ankunft eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz gezeigt (120 Schläge und 28 Atemzüge pro Minute), berichteten die Ärzte. Laborwerte ließen sie eine abdominelle Sepsis, also eine lebensgefährliche Bauchvergiftung, befürchten. Röntgenaufnahmen zeigten Risse im Dickdarm und eine große Menge an Luft und Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle.
Die Mediziner entschlossen sich zu einer Operation, bei der der Bauch geöffnet (Laparotomie) und eine Bauchfellentzündung festgestellt wurde. Mehrere teils große Risse der Darmwand wurden verarztet, ein künstlicher Darmausgang gelegt, die Eier entfernt und der Bauch ausgespült. Nach einigen Tagen Überwachung auf der Intensivstation konnte der Patient das Krankenhaus wieder verlassen.
Weitere Fälle aus der Praxis
In dem (kostenpflichtigen) Artikel im Magazin "Niederlands Tijdschrift voor Geneeskunde" stellten die Ärzte aus Utrecht und Antwerpen anhand von Fallbeispielen Ratschläge vor zur Entfernung von "festsitzenden Fremdkörpern im Rektum". Obwohl das in Notaufnahmen "keine Ausnahme" sei, gebe es bislang zu möglichen Prozeduren wenig fachlichen Konsens.
Die moderne Welt stellt Mediziner vor allerlei Aufgaben. Ausschnitt aus dem Artikel der niederländischen Fachzeitschrift
In einem vorgestellten Fall, "Patient A", ging es um die Entfernung eines Balls aus Eisen, der im Mastdarm festsaß und operativ entfernt werden musste. In einem weiteren Fall wurde ein 57-Jähriger in die Notaufnahme eingeliefert, dessen Vibrator im Körper verschwunden war und noch in der Klinik hör- und spürbar weiter arbeitete. (cw)