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USA
Schulaufgabe: Rettest du den Homo oder den Juden?
Entsetzen über eine Hausaufgabe für Mittelschüler aus Ohio: Die Schüler mussten entscheiden, wen sie leben und wen sie sterben lassen.
- 30. August 2018, 15:33h 2 Min.
Eine bizarre Hausaufgabe für Schüler der Roberts Middle School in Cuyahoga Falls (US-Bundesstaat Ohio) sorgt derzeit in sozialen Netzwerken für Kopfschütteln und Proteste. Die Fünft- bis Achtklässler sollten entscheiden, welche Menschen sie in einem hypothetischen Szenario retten würden und wer sterben müsste.
Konkret wurden die Schüler gefragt, wer am letzten Tag vor der Zerstörung der Erde in ein Raumschiff zu einem anderen Planeten reisen darf und wer zurückbleiben muss – und damit zum Tode verurteilt wird. Dabei wurden die Menschen unter anderem nach ihrer Rasse und ihrer sexuellen Orientierung unterteilt. Die Überschrift des Tests lautete "Wen zurücklassen".
In der Hausaufgabe wurden zwölf Personen genannt, von denen man nur acht retten konnte:
1. Ein Buchhalter mit einem Drogenproblem
2. Ein militanter afro-amerikanischer Medizinstudent
3. Eine 33-jährige Indianerin in leitender Position, die kein Englisch spricht
4. Die schwangere Frau des Buchhalters
5. Ein bekannter Romanautor mit einer körperlichen Behinderung
6. Eine 21-jährige muslimische Studentin aus dem Ausland
7. Ein hispanischer Pfarrer, der sich gegen Homosexualität ausspricht
8. Ein weiblicher Filmstar, der Opfer eines sexuelles Übergriffs wurde
9. Ein rassistischer und bewaffneter Polizist, der beschuldigt wurde, übermäßig Gewalt angewandt zu haben
10. Ein homosexueller Mann, ein Profi-Athlet
11. Ein asiatischer Waisenjunge (12 Jahre alt)
12. Ein 60-jähriger jüdischer Verwaltungsbediensteter einer Universität

Das Originaldokument, das an die Schüler verteilt worden war
Vor einer Woche hatte Stadtrat Adam Miller die Liste auf Facebook veröffentlicht und erklärt, der verantwortliche Lehrer habe damit Vielfalt fördern wollen. Allerdings sei er davon überzeugt, dass das Projekt das Gegenteil erreiche und in Wirklichkeit Vorurteile fördere.
In den (sozialen) Medien machte das Thema schnell die Runde. Die Lokalnachrichten berichteten ausführlich über den Fall.
Und die Schule handelte: Auf der offiziellen Schul-Website entschuldigte sich Schuldirektor Todd Nichols für die Aufgabe. Diese sei nicht alters- und zielgerecht. Man werde in Zukunft bei Gedankenexperimenten, die die Vielfalt fördern sollen, besser aufpassen. (dk)















