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Polen

Stettin: Homo-Hasser terrorisieren CSD-Stand

Zwei Wochen vor dem ersten CSD im westpolnischen Stettin attackierte eine Gruppe von Homo-Hassern die Regenbogendekoration eines LGBTI-Stand. Nun suchen die Aktivisten die Chaoten mit einem Video.


Die Straße, nachdem die Chaoten dort gewütet hatten (Bild: Lambda Warszawa)

  • 3. September 2018, 15:36h 21 2 Min.

Mehrere unbekannte Männer haben am Sonntag in Stettin (Szczecin), der Hauptstadt von Westpommern, aggressiv mit ihren Füßen auf Dekorationen der LGBTI-Organisation Lambda Szczecin eingetreten und Passanten bedroht. Die LGBTI-Aktivisten hatten mit anderen Bürgerrechtlern einen Stand und ein Picknick organisiert, mit denen sie auch für den ersten CSD in Stettin Werbung machten, der in zwei Wochen stattfinden soll.

Bei der familienfreundlichen Veranstaltung sollte in lockerer Atmosphäre für Minderheitenrechte geworben werden – es wurden unter anderem Zuckerwatte und Limonade kostenlos verteilt. Gegen 14 Uhr seien dann die Chaoten laut fluchend aufgetaucht und hätten die Dekoration in Regenbogenfarben in der Straße zerstört, beklagt Lamda.

Vereins-Sprecherin Alicja Ilnicka erklärte, die Männer seien nicht an einem Dialog interessiert gewesen. Auf Fragen hätten sie lediglich mit homophoben Beleidigungen reagiert. "Sie haben uns gesagt, dass Stettin uns nicht will", so Illnicka gegenüber TVN24. Drei der Täter seien auf regenbogenfarbene Schirme und Flaggen zugelaufen und hätten gezielt auf diesen herumgetrampelt und sie zerrissen. "Ich hatte Angst", so Illnicka. Mindestens ein Anwohner habe von seinem Fenster aus den Chaoten zugejubelt und ihnen zugerufen: "Bravo, ihr Helden!" Viele andere Passanten, die an Informationen interessiert gewesen seien, hätten die Flucht ergriffen. Als die Polizei gekommen sei, seien die Täter schon nicht mehr auffindbar gewesen.

LBGTI-Aktivisten hoffen nun, mit einem Video die Täter zu finden. Allerdings drohten ihnen bei Ermittlungen wegen Rowdytums nur geringe Strafen. Bei polnischen Gerichten würde sich die homophobe Intention so gut wie nie strafverschärfend auswirken, so Ilnicka.

"Narodowi patrioci" zniszczyli t?czowy piknik organizowany na ulicach Szczecina przez Lambda Szczecin. Poznajecie ich?…

Gepostet von Artyku? Osiemnasty am Sonntag, 2. September 2018
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Regierung in Warschau heizt homophobe Stimmung an

Die Stimmung gegen Homosexuelle und CSDs wird derzeit in Polen von der rechtspopulistischen Regierung angeheizt. Erst Mitte August bezeichnete Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak etwa den CSD in Posen als "Sodomiten-Parade" (queer.de berichtete). LGBTI-Aktivisten halten diese Rhetorik für gefährlich, da sie von Homo-Hassern als Freibrief für Gewalt gegen sexuelle Minderheiten aufgefasst werden könne. Auch in Posen hatte es einen Gegenprotest von Nationalisten gegeben.

Der erste CSD in der 400.000 Einwohner zählenden Großstadt Stettin (1. Marsz Równości w Szczecinie) ist für den 15. September geplant. Die Organisatoren von Lambda Szczecin erklärten, dass die Polizei die Sicherheit der Teilnehmer garantiert habe. Gegen das Event seien mehrere Protestaktionen konservativer und rechtsradikaler Gruppierungen angekündigt.

Die LGBTI-Organisation Lambda Warszawa kündigte als Reaktion auf den Übergriff auf ihrer Facebook-Seite an, Ende September Selbstverteidigungskurse auch in der Region Stettin durchzuführen. (dk)

#1 DmleAnonym
  • 03.09.2018, 16:53h
  • "Regierung in Warschau heizt homophobe Stimmung an"

    Schlimm genug, dass sowas überhaupt in die EU aufgenommen wurde. Die hetzen ja auch gegen die EU - aber das Geld nehmen sie gerne...

    Dann soll die EU jetzt auch dafür sorgen, dass da europäische Grundrechte geachtet werden.
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#2 michael008Profil
  • 03.09.2018, 17:15hDüsseldorf
  • Antwort auf #1 von Dmle
  • Ich verstehe Deinen und unser aller Ärger über diese Idioten aber Deine Rhetorik gegenüber Polen ist unangebracht. Die Polen sind nicht "SOWAS" sondern unsere Nachbarn, die unter dem deutschen Faschismus unsäglich gelitten haben und dass sie in die EU aufgenommen wurden war nach all dem absolut nachvollziehbar.
    Leider haben die polnischen Wähler in der Mehrheit für eine nationalistische, rechtskonservative und homophobe Regierung gestimmt.
    Die EU hat aufgrund ihrer ( m.E. veralteten ) vertraglichen Situation aber kaum Möglichkeit Polen wegen Ihrer Regierungspolitik zu sanktionieren.
    Zumal Sanktionen nur einstimmig beschlossen werden können. Und vor dieser Einstimmigkeit steht mindestens Orbans Ungarn.
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#3 Alice
  • 03.09.2018, 20:53h
  • Antwort auf #1 von Dmle
  • Öch nö, nicht schon wieder diese rechten Töne!
    Die EU steht für eine modernere LSBTI-freundlichere gerechtere Gesellschaft und stützt und schützt somit jede*n von uns LGBTI in jedem Mitgliedstaat der EU.
    Was die EU beschließen kann bzw einfordern sollte ist, dass Mitgliedstaaten logischer Weise die Werte der EU nach innen wie außen zu vertreten haben.
    Doch zurück zur EU und "nur" den offenen Grenzen:
    LGBTi können z.B. frei Reisen, etwa zu LSBTI-Veranstaltungen überall in der EU: Kein Ausreisevisum in dem man den "heimischen" Behörden zu erklären hat was, warum und wo man hin möchte. So kann auch jede*r EU Bürger*in z.B. nach Stettin reisen, ohne ein Visum beantragen zu müssen etc. pp.
    CSDs können sich gegenseitig besuchen: CSD-Partnerschaften ey.
    "Die Veranstalter*innen des CSD ... haben 7 Busse für einen günstigen Sparpreis organisiert, die nach Stettin fahren. Wer mitfahren möchte zum Preis von eppes melde sich bis zum ... bei ... ."
    Wer von uns reist nicht gern und lernt andere LSBTI kennen? Und damit vielleicht eine Möglichkeit Polen besser (evtl. von Insidern geführt) und (LSBTI-)Menschen kennen zu lernen. Wie sind die Clubs in Polen? Was macht man so als LSBTI "dort"? Wie und wo lebt man?
    Welch eine Chance! - Für uns alle!
  • Direktlink »

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