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"Langjähriger Wunsch" geht in Erfüllung
Berlin: Erstes landesweites queeres Jugendzentrum eröffnet
Im Prenzlauer Berg erhalten queere Jugendliche und junge Menschen aus der Hauptstadt künftig einen diskriminierungsfreien Raum. Das Land stellt dafür jährlich 175.000 Euro zur Verfügung.

Lambda-Berlin-Brandenburg-Geschäftsführer Kay-Alexander Zepp (li.) freut sich, dass mit dem Jugendzentrum der Bedarf für queere Jugendliche in Berlin besser abgedeckt sei (Bild: Lambda Berlin-Brandenburg)
- 4. September 2018, 15:33h 2 Min.
Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) sowie Vertreter des Jugendnetzwerks Lambda Berlin-Brandenburg e.V. haben am Montag das erste landesweite queere Jugendzentrum in Berlin eröffnet. Die Einrichtung in der Sonnenburger Straße 69 in Prenzlauer Berg steht allen jungen Menschen offen, die sich dem queeren Spektrum zuordnen. Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 27 Jahren.
Zum Angebot gehören unter anderem Beratung bei Coming-out-Prozessen sowie Informationen für trans- und intergeschlechtliche Jugendliche und ihre Familien. Zugleich gestalten Jugendliche nach dem "Peer-to-Peer-Ansatz" das Angebot mit. Das Zentrum will sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzen und wird in Kooperation mit Partnern Fachveranstaltungen zur Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften organisieren.
"Ich freue mich sehr, dass wir das Jugendzentrum nun eröffnen können", erklärte Senatorin Scheeres. "Viele LSBTTIQ*-Jugendliche haben Angst sich zu outen, erleben Diskriminierung oder haben zu wenige Informationen über nicht-heterosexuelle Lebensweisen. Das queere Jugendzentrum ist ihr Haus: Hier haben sie einen geschützten, diskriminierungsfreien Raum, hier finden sie fachkundige Unterstützung und treffen junge Menschen in ähnlichen Lebenslagen." Die Jugendlichen könnten hier selbst Ideen und Projekte umsetzen und erfahren, dass sie etwas bewegen könnten.
Vorhaben aus Koalitionsvertrag umgesetzt
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie setzt mit dem ersten landesweiten queeren Jugendzentrum ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag von SPD, Linken und Grünen um. Das Abgeordnetenhaus hatte dem Zentrum im vergangenen Herbst zugestimmt – bei Enthaltung von CDU, AfD und FDP (queer.de berichtete). Für die Einrichtung stehen im Doppelhaushalt 2018/19 pro Jahr 175.000 Euro zur Verfügung. Mit Lambda Berlin-Brandenburg habe die Senatsverwaltung "einen Träger mit langjähriger Erfahrung in der emanzipatorischen queeren Jugendarbeit gewonnen".
"Für uns geht ein langjähriger Wunsch in Erfüllung, da den Interessen von sehr vielen Jugendlichen damit entgegen gekommen wird", erklärte Lambda-Geschäftsführer Kay-Alexander Zepp. "Aus unserer Arbeit wissen wir, dass viele Bedarfe bisher nicht abgedeckt werden konnten. Das ist mit dem queeren Jugendzentrum nun sehr viel besser möglich." (pm/cw)
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Links zum Thema:
» Homepage Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg e.V.