Der 38-jährige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht seine Ehe mit dem ein Jahr jüngeren Daniel Funke als Statement. "Einen Ring zu tragen macht eine Partnerschaft verbindlicher als 'Wir wohnen mal zusammen'", sagte der CDU-Politiker im Interview mit dem Magazin "Gala" (Heft 37/2018, ab Donnerstag im Handel). Liiert sind der Spitzenpolitiker und der Journalist seit 2013, geheiratet haben sie kurz nach der Öffnung der Ehe im vergangenen Jahr (queer.de berichtete).
"Ich habe das große Glück, tolle, wahnsinnig gelassene Eltern zu haben", so Spahn weiter. "Sie haben mir und meinen Geschwistern in allen Fragen – bei mir auch hinsichtlich des Schwulseins – zu verstehen gegeben: Wir stehen zu euch."
Zur Familienplanung äußert er sich in "Gala" ebenfalls. "Im Moment" sei das Thema nicht aktuell, "weil wir zu wenig Zeit für ein Kind hätten. Ich würde aber niemals nie sagen."
Spahn: Homo-Paare sind heute selbstverständlich "Teil des Dorflebens"
Spahn sagte im Interview auch, dass ein verheirateter schwuler Bundesminister "vor 20 oder 30 Jahren undenkbar gewesen" sei. Inzwischen habe sich die Gesellschaft aber geändert: "Heute ist es für gleichgeschlechtliche Paare zum Beispiel auch selbstverständlich, Teil des Dorflebens zu sein, beim Einkaufen oder beim Schützenfest."
Der aus dem Münsterland stammende Politiker, der im Alter von 15 Jahren in die Junge Union eingetreten ist, ist derzeit der einzig offen schwule Minister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Vor seiner Amtsübernahme galt er als kontroverser Konservativer, der mit provokativen Aussagen insbesondere über Flüchtlinge oder Muslime immer wieder für Schlagzeilen sorgte (queer.de berichtete). Seit er vor einem halben Jahr das Amt des Gesundheitsministers übernommen hat, sorgt er auch bei politischen Gegnern mit weit reichenden Reformideen in seinem Resort für Respekt, etwa bei der Pflegeversicherung oder der Neuregelung der Organspende.
Im "Gala"-Interview verriet der Minister auch, dass ihm die Krankheit Demenz Angst mache, "wobei der Demente selbst die Krankheit im späteren Stadium ja gar nicht so wahrnimmt", so Spahn. "Trotzdem ist für mich die Vorstellung, den Partner nicht mehr zu erkennen und die eigene Geschichte zu vergessen, mit großem Unbehagen verbunden. Ich würde es gern noch erleben, dass die Forschung diese Krankheit besiegt." (pm/dk)
respekt bekäme er von mir, wenn er die 2klassen medizin (privat/gesetzluch) ad acta läge...aber eher friert die hölle ein