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Ex-Filmstar
Anklage gegen Kevin Spacey in Los Angeles fallen gelassen
Der Schauspieler muss sich derzeit nicht für Vorwürfe sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten.

Seine Karriere war ein Kartenhaus: Die Zeiten, in denen Kevin Spacey von Kritikern und dem Publikum geliebt wurde, sind vorbei (Bild: Netflix)
- 5. September 2018, 16:19h - 2 Min.
Der zweifache Oscar-Preisträger Kevin Spacey muss sich vorerst nicht wegen eines Vorwurfs sexueller Nötigung in Los Angeles vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte die Vorwürfe eines Mannes geprüft, der angab, von Spacey im Oktober 1992 in der Nachbargemeinde West Hollywood belästigt worden zu sein. Am Dienstag teilten die Ankläger mit, dass der Fall verjährt sei. Die Identität des Beschuldigers ist nicht bekannt – die Staatsanwaltschaft teilte jedoch mit, dass er zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt bereits volljährig gewesen sei.
Spacey kann sich aber noch nicht sicher sein, nicht doch noch in der Filmmetropole vor Gericht zu landen: Die Staatsanwaltschaft überprüft ihren Angaben zufolge derzeit einen Fall aus dem Oktober 2016. Spacey wird beschuldigt, einen Mann im Schickeria-Städtchen Malibu sexuell genötigt zu haben. Auch in weiteren Fällen könnten noch juristische Konsequenzen drohen.
Auch Vorwürfe gegen Seagal und Anderson fallengelassen
Die Staatsanwaltschaft teilte außerdem mit, dass Missbrauchsvorwürfe gegen den Actionstar Steven Seagal und Schauspieler Anthony Anderson ("Romeo Must Die", The Shield – Gesetz der Gewalt) ebenfalls nicht zur Anklage gebracht werden würden. Bei Seagal sei wie bei Spacey die mutmaßliche Tat bereits verjährt, bei Anderson habe sich die Beschuldigerin geweigert, mit den Behörden zu kooperieren.
Gegen Spacey wurden seit Herbst letzten Jahres mehrere Vorwürfe sexueller Übergriffe laut. Der Hollywood-Schauspieler soll es dabei auf junge Männer abgesehen haben. Die Welle ins Rollen gebracht hatte "Star Trek: Discovery"-Darsteller Anthony Rapp. Er berichtete, dass er vor drei Jahrzehnten als 14-Jähriger von einem angetrunkenen 26-jährigen Spacey bedrängt worden sei. Daraufhin veröffentlichte Spacey eine umstrittene Stellungnahme, in der dieser sich für die möglicherweise begangene Tat entschuldigte und sich als schwul outete (queer.de berichtete).
Nachdem immer mehr Vorwürfe publik wurden, zog sich Spacey aus der Öffentlichkeit zurück – seine Karriere ist praktisch vorbei. Sein neuester, letzten Monat veröffentlichter Film "Billionaire Boys Club", der bereits vor Aufkommen der Vorwürfe abgedreht worden war, spielte am Tag der Premiere katastrophale 126 Dollar ein (queer.de berichtete). (dk)
