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Updates zum Hass-Bus

KjG gegen "Demo für alle"

Vor dem Besuch des homo- und transfeindlichen Bündnisses betonen die jungen Katholiken Kölns, dass schulische Aufklärung über Homo- und Transsexualität "unverzichtbar" sei.


"Weg mit dem Hass": Schild beim letztjährigen Besuch des Hass-Busses von "Demo für alle" und CitizenGo in Köln (Bild: nb)

  • 11. September 2018, 19:42h 12 5 Min.

Zu Update springen: Hunderte bei Gegendemo in Köln, Berichte über Anpöbeleien (12.9., 19:40h)

Die Katholische junge Gemeinde (KjG) in Köln hat sich mit einer deutlichen Stellungnahme gegen die "Demo für alle" gestellt und zu einem Gegenprotest zu einer Kundgebung des christlich-fundamentalistischen Bündnisses am Mittwoch in der Domstadt aufgerufen.

Zusammen mit dem europaweiten ultrakonservativen Petitionsportal CitizenGo hält die von Hedwig von Beverfoerde organisierte Bewegung derzeit eine Bustour durch mehrere deutsche Städte ab (queer.de berichtete). Nach einer ähnlichen Tour, die sich im letzten Jahr gegen die Ehe für alle und gegen Trans-Rechte richtete, geht es diesmal um vermeintlichen "übergriffigen Sex-Unterricht" – die Bewegung bekämpft seit Jahren moderne Sexualpädagogik ebenso wie Schulaufklärung über LGBTI.

Seit diesem Wochenende ist das homo- und transfeindliche Aktionsbündnis ?DEMO FÜR ALLE? wieder mit dem vermeintlichen…

Gepostet von KjG DV Köln am Montag, 10. September 2018
Facebook / KjG DV Köln | Die gesamte Erklärung der KjG
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Die KjG betont hingegen, man halte eine Thematisierung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen für "unverzichtbar". Diese schütze Kinder und Jugendliche "vor Diskriminierung und Gewalt", eine "umfassende sexuelle Aufklärung" beuge zudem Missbrauch entgegen.

Der Unterricht über LGBTI verwirre auch nicht die Jugendlichen, wie die "Demo für alle" behaupte, so die KjG. "Verwirrt sind sie genau dann, wenn sie keinen Zugang zu unterschiedlichen Geschlechterrollen und Lebensformen haben. Verwirrt sind sie auch dann, wenn sie nur Heteronormativität kennen, dieser aber nicht entsprechen und anders empfinden. Sie leiden, wenn sie sich in ihrer Individualität zurückgewiesen fühlen."

/ katholisch_de | Das dürfte der ultrakatholischen Aktivistin Hedwig von Beverfoerde nicht gefallen: Das offizielle Portal der Katholischen Kirche in Deutschland griff die KjG-Kritik auf
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Hass-Bus-Tour durch acht Städte

Laut einem Bericht des "Kölner Stadt Anzeigers" plant die Polizei für Mittwoch einen "Groß-Einsatz", weil sie mit "massiven Störungen" der "Demo für alle" rechne. Der Bus und die Gegendemo würden deutlicher voneinander getrennt als im Vorjahr. Zu der von vom Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt" organisierten Gegenkundgebung ab 15 Uhr am Bahnhofsvorplatz werden erneut mehrere hundert Menschen erwartet.

Die Bus-Tour selbst kam bei den bisherigen Stopps auf jeweils 20 bis 30 Aktivisten und Besucher. Beim Start am Samstag in Regensburg bekam sie öffentlichkeitswirksame Unterstützung vom AfD-Landtagskandidaten Benjamin Nolte und von Gloria von Thurn und Taxis – ihnen stellte sich ein deutlich größerer und friedlicher Gegenprotest entgegen. Auch in Dresden am Sonntag und Fulda am Dienstag mobilisierte die Szene größere Gegenkundgebungen, während in Berlin am Montag nur einige Gegenprotestler auftauchten – "Enough is Enough" und LSVD hatten argumentiert, mit einer Gegenkundgebung dem Bus nur zu mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Bustour geht allerdings durch einige regionale sowie durch rechte und christliche Medien; so verbreitet sich derzeit auch ein Video von der Ansprache Hedwig von Beverfoerdes in Berlin mit Falschdarstellungen über Analsex-Rollenspiele, über eine Berliner Broschüre für Kita-Erzieher oder zur Arbeit von queeren Schulaufklärungsgruppen.

/ HESSENISTGEIL | Eindrücke vom Gegenprotest vom Dienstag in Fulda
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Insgesamt macht der Bus noch in vier Städten Halt (s. Liste am Ende). Interessant wird es am Freitag in Stuttgart: Nachdem immer mehr Menschen an der von "100 Prozent Mensch" organisierten Gegenkundgebung Interesse zeigten, wurde sie inzwischen auf einen größeren Platz verlegt und soll eine Möglichkeit für die Stadtgesellschaft werden, ein Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit in allen Formen zu setzen (mehr dazu in einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung"). Der Busstopp der "Demo für alle" könnte so zu einer Randnotiz werden. (nb)


 Update  12.9., 19.40h: Hunderte bei Gegendemo in Köln, Berichte über Anpöbeleien

Wie im Vorjahr hat die Kölner Szene am Dienstag hunderte Menschen zu einem lautstarken wie bunten Gegenprotest zur "Demo für alle" mobilisieren können. Die Polizei hatte die Kundgebung und den verfrüht auftauchenden Bus diesmal durch Absperrgitter voneinander getrennt, beide Veranstaltungen fanden aber direkt vor dem Hauptbahnhof sehr nah beieinander in Sicht- und Hörweite statt.

Auf unserer Kundgebung sind deutlich mehr Teilnehmer_innen: Gewerkschafter_innen, Schüler_innen, Lehrkräfte, Lesben-,…

Gepostet von Vielfalt statt Einfalt KÖLN am Mittwoch, 12. September 2018
Facebook / Vielfalt statt Einfalt – Kundgebung gegen die "Demo für alle"
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Auf Plakaten der Gegendemo stand unter anderem "Hedwig, beruhige Dich: Ficken ist ein Menschenrecht" oder "Gegen die Früh-Homophobisierung unserer Kinder" zu lesen, "Die Partei" bot ein Jesus-Double auf mit dem Spruch "Ich hatte auch zwei Väter". Das Schulaufklärungsprojekt SCHLAU warb für seine Workshops, während die Gegenseite dagegen anredete. Die "Demo für alle" kam auf maximal 30 Teilnehmer, darunter Kleinkinder.

/ polizei_nrw_k
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Beide Kundgebungen seien störungsfrei verlaufen, gab die Polizei später bekannt. Dem Aktionsbündnis Vielfalt statt Einfalt sei verboten worden, Handmegaphone zu verwenden, "da die Versammlung Ehe-Familie-Leben e.V durch die zu hohe Lautstärke gestört wurde". Der Verein von Hedwig von Beverfoerde beklagte später auf Facebook (zu einem Video, dass die Massen der Gegendemo gut zeigt), die Gegenseite habe statt Argumente nur "Gebrüll und Geschrei" geliefert, was "kein Ausweis demokratischer Diskursfähigkeit" sei – freilich ignoriert Beverfoerde seit Jahren die ihr durchaus bekannten Fakten und Argumente und kämpft gegen LGBTI-Rechte an.

"Wir waren lauter, sichtbarer, bunter, schriller, vielfältiger und herzergreifender!", freute sich das Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt" später auf Facebook, das aber auch berichtete: "Einzelne Teilnehmer_innen unserer Kundgebung wurden von Passant_innen homo- und transfeindlich beleidigt und bespuckt. Leider müssen wir für unser Eintreten für Gleichberechtigung und Akzeptanz weiterhin mit Angriffen und Beleidigungen rechnen." Umso wichtiger sei es, "dass wir zusammen stehen, aufeinander Acht geben und weiterhin selbstbewusst für eine offene und plurale Gesellschaft einstehen!" (nb)

Gegenkundgebungen zum Hass-Bus

Mittwoch 12.9. ab 15 Uhr Köln, Bahnhofsvorplatz (FB)
Donnerstag 13.9. ab 15 Uhr Wiesbaden, Marktplatz (FB, Reise aus Darmstadt)
Freitag 14.9. ab 14.30 Uhr Stuttgart, Karlsplatz (FB)
Samstag 15.9. ab 12 Uhr München, Lenbachplatz (FB)
Wöchentliche Umfrage

» Soll die Community gegen den Hass-Bus der "Demo für alle" demonstrieren?
    Ergebnis der Umfrage vom 10.09.2018 bis 17.09.2018
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#1 KjG-BetreuerAnonym
  • 11.09.2018, 22:26h
  • Ich bin seit ein paar Jahren ehrenamtlicher Jugendbetreuer bei der KjG, nachdem ich als Kind oft mit in die Lager gefahren bin.
    Meldungen wie diese bestärken mich als schwulen Betreuer und spiegeln auch meine Erfahrungen innerhalb meiner eigenen KjG-Gruppe wider. Natürlich kann ich nicht für alle KjGs sprechen, aber bisher habe ich vorallem sehr viel Offenheit erlebt. Ich denke, dass ein Großteil der Toleranz daher kommt, dass die KjG aus meist sehr jungen Leuten besteht.
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#2 lindener_H_BLN
  • 11.09.2018, 22:57hBerlin
  • Diesen Idioten geht es doch nie um Kinderrechte sondern immer nur um Elternrechte und damit um die alleinige MACHT über ihre Kinder. Deshalb stemmen sie sich auch so gewaltig gegen die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz.
  • Direktlink »
#3 lunarAnonym
  • 12.09.2018, 02:12h
  • Ich halte es selber kaum für möglich, aber ich applaudiere diesen jungen Menschen.

    Die Betreiber der sogenannten "Demo für Alle" betreiben unglaublich schädliche Agitation und bemühen sich die Debatten zu vergiften, alles im Mantel "christlicher Werte", wobei sie den wohl wichtigsten Wert der Nächstenliebe mit Füßen treten.

    Die katholische Jugend hat im Gegensatz dazu verstanden, was gelebte Demokratie bedeutet.
    Auch wenn ich nicht deren Glaubensbekenntnis teile, so teile ich doch einige Werte, als Humanist und Mensch, der immer noch in die Demokratie vertraut.
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