Die kenianische Regisseurin Wanuri Kahiu will sich vor Gericht gegen das Verbot ihres Films "Rafiki" wehren. Das Verbot sei eine Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, argumentiert die Filmemacherin laut kenianischen Medienberichten vom Donnerstag. Mit einer Klage gegen die Filmaufsichtsbehörde und deren Chef, Ezekiel Mutua, solle eine Vorführung des Films über eine Liebe zwischen zwei jungen Frauen möglich werden.
Zensurbehörde gegen "Werbung" fürs Lesbischsein
Regisseurin Wanuri Kahiu (Bild: privat)
Kahiu will damit erreichen, dass "Rafiki" für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert werden kann. Dafür muss ein Film jedoch im eigenen Land gezeigt worden sein. Die Frist für Vorschläge für den Oscar läuft Ende September aus.
Die Filmaufsichtsbehörde hatte die Verbreitung von "Rafiki" im April verboten, kurz bevor er als erster kenianischer Film überhaupt bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde (queer.de berichtete). Es sei die klare Absicht des Films, das Lesbischsein in Kenia zu befördern, und das sei gegen das Gesetz, begründete Mutua damals die Entscheidung. Homosexuelle Handlungen sind in Kenia illegal und können mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden.
Kahiu hingegen sagt, sie habe eine positive Darstellung homosexueller Beziehungen zeigen wollen. "Es ist nicht das Recht einer Regierung vorzuschreiben, was man sich vorstellen kann und was nicht, oder wer existieren darf", sagte sie der Zeitschrift "Vanity Fair". So könne man kein Land regieren, "weil wir alle unterschiedlich sind".
Deutscher Filmstart im Januar 2019
Poster zum Film: "Rafiki" startet im Januar 2019 in Deutschland
"Rafiki" bedeutet auf Kisuaheli Freund/Freundin. Die sehr unterschiedlichen jungen Protagonistinnen müssen sich im Laufe der Geschichte zwischen ihrer Liebe und ihrer Sicherheit entscheiden.
In Deutschland startet Wanuri Kahius Film am 31. Januar 2019 im Verleih der Edition Salzgeber im Kino. Ab Anfang des neuen Jahres ist er bereits als Preview in der monatlichen Queerfilmnacht zu sehen.
Das Oberste Gericht von Kenia verhandelt derzeit einen Fall, der zu einer Legalisierung von Homosexualität führen könnte. Gesellschaftlich ist Homosexualität jedoch weitgehend verpönt, LGBTI sind Diskriminierung und Angriffen ausgesetzt. (epd/cw)
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Der Regisseurin sage ich: Vergiss diese homophoben Arschlöcher, und zeig Deinen Film im Ausland. Vielleicht gewinnst Du viele Preise, die Du diesen bigotten Furzen unter die Nase reiben kannst?