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Miguel Díaz-Canel

Kubas Präsident unterstützt Ehe-Öffnung

Zum ersten Mal äußert sich der neue starke Mann auf der Karibikinsel zum Streit zur Ehe für alle.


Präsident Miguel Díaz-Canel sieht die Abschaffung des Ehe-Verbots für Homosexuelle als Beitrag zur Abschaffung von Diskriminierung an (Bild: Screenshot Telesur)

  • 17. September 2018, 13:38h 7 2 Min.

Das kubanische Staatsoberhaupt Miguel Díaz-Canel hat sich am Sonntag in einem Fernsehinterview für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben ausgesprochen. Im venezolanischen TV-Sender Telesur erklärte der 58-Jährige, der im April das Präsidentenamt von seinem Vorgänger Raúl Castro übernommen hatte, dass sein Land "die Ehe zwischen Menschen ohne Einscrhänkungen" erlauben sollte.

Die Ehe für alle ist nach Ansicht von Díaz-Canel "der beste Ansatz, auf das Problem der Diskriminierung in der Gesellschaft" zu reagieren und Ungleichbehandlung zu beenden. Bei diesem und anderen Themen habe sein Land eine Evolution durchgemacht und an "vielen Tabus" gerüttelt, so der Präsident des 11,5 Millionen Einwohner zählenden karibischen Inselstaates. Díaz-Canel hatte sich in dem Interview erstmals öffentlich zu diesem Thema geäußert.

Kuba will Verfassung von 1976 reformieren

Anlass für die Äußerung ist eine geplante Reform der kubanischen Verfassung, die im Juli von der Nationalversammlung in Havanna verabschiedet worden war und die Ehe als "freiwillig geschlossenen Bund zwischen zwei Personen" definieren soll – bislang ist in der Verfassung von der Ehe als "freiwilliger Bund zwischen einem Mann und einer Frau" die Rede (queer.de berichtete).

Der Passus der Ehe-Definition gehört – neben der Abschaffung des Ziels, eine "kommunistische Gesellschaft" zu schaffen – zu den weitreichendsten Änderungen in der Verfassung, die in den nächsten Monaten debattiert und Ende Februar den Kubanern in einem Volksentscheid zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Insbesondere die katholische Kirche, der 60 Prozent aller Kubaner angehören, wehrt sich gegen die Gleichbehandlung Homosexueller – und bezeichnet die Ehe für alle als "ideologischen Kolonialismus", der Kuba von außen aufgezwungen werde (queer.de berichtete).

Die offene Haltung gegenüber Homosexuellen ist in Kubas Regierung relativ neu: Die seit 1959 auf der Insel regierenden Kommunisten hatten Homosexuelle zunächst verfolgen und in Umerziehungslager stecken lassen, in denen viele zu Tode kamen. Revolutionsführer Fidel Castro, der das Land bis 2006 mit diktatorischen Vollmachten regierte, sah Homosexualität als ein böses Nebenprodukt des Kapitalismus an. Erst langsam änderte die Regierung ihre Meinung. In den letzten Jahren warb vor allem Castro-Nichte Mariela als Chefin des staatlichen Zentrums für Sexualaufklärung für die Gleichbehandlung von LGBTI (queer.de berichtete). Fidel Castro sprach erstmals 2010 sein Bedauern über die von ihm angeordnete Verfolgung sexueller Minderheiten aus und bezeichnete diese als "große Ungerechtigkeit" (queer.de berichtete). (dk)

#1 KlartextAnonym
  • 17.09.2018, 13:44h
  • Nicht zu früh jubeln: Reporter ohne Grenzen listet Kuba auf Rang 172 von 178 und bezeichnet die Lage der Pressefreiheit als sehr ernst.
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#2 Bonifatius49Anonym
#3 HinnerkAnonym
  • 17.09.2018, 17:39h
  • Schön, dass der Präsident sich nicht von der Katholiban unter Druck setzen lässt und ganz offen die Eheöffnung unterstützt.

    Hoffentlich klappt das bald und hoffentlich ist auch in Kuba bald die Ehe ohne Wenn und Aber geöffnet.
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