50 Kommentare
- 23.09.2018, 13:54h
- Von "Stell dich nicht so an!" ist es nur ein kleiner Schritt zu "Du willst es doch auch!"
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- 23.09.2018, 14:06h
- Diese Einstellung finde ich total richtig!
Blöde Sprüche gibt es ja genauso über Blondinen, Vegetarier, Ehemänner "unter den Pantoffel" oder sonstige Randgruppen.
Wie im Beitrag gesagt-mit Humor nehmen und nicht aufregen, Das wird ja meistens gerade bezweckt.
Ist ja sooo schön, wenn sich jemand ärgert! - |
- 23.09.2018, 14:24h
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Und weil die Leute genauso blöde Sprüche über andere Minderheiten machen, ist das besser, weil?
Mehrfache gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hat man eher zu akzeptieren als "einfache", weil?
"Ist ja sooo schön, wenn sich jemand ärgert!" ist eine superprimitive Einstellung aus einer sich selbst überhöhenden Mehrheit heraus, die zeigt, dass man sich am Erniedrigen einer Minderheit ergötzt.
Wir sollen also "normal" damit umgehen, dass man uns permanent erniedrigt? Weil wir sonst nicht "normal" sind, aber "Normalsein" heutzutage wieder das Gebot der Stunde ist?
"Normalsein" bedeutet also (im Sinne der Mehrheit) perfekt zu funktionieren, sich wegzuducken, oder einzustecken, am besten auch gleich noch die andere Wange hinzuhalten - damit man letztlich den Betriebsablauf nicht stört?
Ich denke, das ist wohl auch der Grund, weshalb der gute Mann Netzwerken nicht für notwendig hält. Da würden Leute aufmucken, aufbegehren; zeigen, dass sie es nach jahrzehntelangem Emanzipationskampf nicht mehr hinnehmen, Diskriminierungen als "normal" hinzunehmen, mit ihnen "normal" umzugehen (also sie einfach zu schlucken).
Typisch perfekt verinnerlichter schwuler Selbsthass. Wäre mir ja fast egal, wenn jemand den nur auf sich selbst anwendet. Dann lebt er eben ein selbsthassendes Duckmäusertum und lässt Andere immer gerne noch weiter draufschlagen.
Das allerdings von seinen Mitarbeitern bzw. anderen Mitgliedern der Community zu verlangen, ist und bleibt eine nicht hinnehmbare Unverschämtheit.
(Und gell, ja: es ist sooo schön, wenn ich mich ärgere! Man möge sich gern einen drauf runterholen, wenn's hilfreich ist. Fühlt man sich doch als kuschender Duckmäuser einer emanzipatorisch NICHT stehengebliebenen Person gegenüber total überlegen, weil man sich fest an den Mainstream klammert, der das von einem erwartet...) - |
- 23.09.2018, 14:30h
- "homophobe Sprüche am Arbeitsplatz einfach hinzunehmen."
Hass sollte man niemals hinnehmen. Auch nicht wenn er als vermeintlich witziger Spruch getarnt wird.
Hass vergiftet die Gesellschaft und übrigens auch das Klima in einem Unternehmen und damit auch die Produktivität.
Und solche Teilnahmslosigkeit wie dieses Herrn bringt die Opfer noch in eine Rechtfertigungs-Position, nur weil sie sich wehren und sich das nicht bieten lassen. - |
- 23.09.2018, 14:38h
- Es gibt Menschen, die von Mobbing krank werden oder sich gar das Leben nehmen.
Dadurch entsteht auch ein realer volkswirtschaftlicher Schaden, wie zahlreiche Studien belegen.
Und nicht zu vergessen: Worte führen irgendwann auch zu Taten. Denn sie erzeugen ein Klima, das zu homophober Gewalt mindestens beiträgt.
Und Herr van Damme spielt das auch noch herunter und tut so, aus seien die Opfer zu empfindlich und weinerlich. Damit ist er keinen Deut besser als die Täter. - |
- 23.09.2018, 14:40h
- Obercoole Sprüche von einem Spitzenverdiener.
So jemand hat leicht reden. Mobbing Erfahrungen hat er bestimmt keine.
Mich würde interessieren, was der Völklinger Kreis von solchen Leuten hält. - |
- 23.09.2018, 14:45h
- Wieso? Ich finde, dieser Herr passt perfekt in den elitären Völklinger Kreis.
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- 23.09.2018, 14:51h
- immer dasselbe:
wer im geld schwimmt und mit einer starken persönlichkeit beschenkt wurde, für den ist homo-politik unwichtig, weil ja alles so angeblich normal ist.
ob hitzelsperger, spahn oder van damme.....
sie können sich in einfache, einfachste oder prekäre verhältnisse und die not anderer nicht mehr hineinversetzen - |
- 23.09.2018, 14:52h
- "Das ist ärgerlich, doch ich habe gelernt, damit zu leben."
Schön für ihn. Aber wieso sollte jeder mit Mobbing und seinen Folgen leben müssen?
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"Nur wenn Sie sich anstellen, entsteht eine schwierige Situation."
Klassische Täter-Opfer-Umkehr. Die schwierige Situation wird vom Mobber verursacht, nicht vom Gemobbten.
Außerdem muss das gar keine schwierige Situation sein: man kann von vornherein deutlich sagen, dass man im Unternehmen keinen Rassismus, keinen Sexismus, keine Homophobie und keine Transphobie duldet. Und wer die Firmenregeln missachtet und das Betriebsklima zerstört, hat halt keinen Platz im Unternehmen. So einfach ist das, wenn sich ein Manager auch um ein gutes Betriebsklima kümmert. - |
- 23.09.2018, 15:08h
- "Dumme Sprüche würden auch über Frauen oder Machos gemacht, so van Damme. "Je normaler man damit umgeht, desto besser.""
Na sicher, es ist ja auch genau das selbe, ob man sich wie ein Vollpfosten verhält oder ob man das Pech hat, mit dem falschen Geschlecht geboren zu werden oder Menschen des gleichen Geschlechts zu lieben. Ob man über den Kollegen herzieht, weil der sich wie ein Arschloch aufführt oder sich öffentlich über das subjektiv unbefriedigende Fickbarkeitslevel der Kolleginnen unterhält - spielt doch keine Rolle, alle kriegen mal was ab.
Ein Sexismusproblem? Homophobie? Ach was. Das ist gar keine Diskriminierung, sondern nur dummes Gerede, das niemand ernst nehmen darf. Ein "normaler" Umgang mit Sexismus und Homophobie besteht natürlich darin, beides einfach hinzunehmen. Wo kämen wir hin, wenn man sich gegen Diskriminierungen zur Wehr setzte? Wenn die ganzen Heulsusen immer gleich zum Betriebsrat rennen würden? Wenn womöglich die Diskriminierenden ein einziges Mal damit konfrontiert würden, dass es nicht in Ordnung ist, was sie tun? Wenn sexistisches oder homofeindliches Mobbing irgendwelche Konsequenzen hätte?
Ginge dieser Rat auch an Jüd_innen, die sich bei der Arbeit antisemitische Sprüche anhören müssen? An Schwarze, die dabei sitzen, wenn jemand rassistische Witze macht? An Behinderte, über die man sich hinter ihrem Rücken mit Theaterflüstern lustig macht?
Was würde passieren, wenn jemand in van Dammes Position in der Öffentlichkeit diesen anderen Gruppen empfehlen würde, Mobbing hinzunehmen, ohne sich zu wehren?
Von van Damme kann man lernen: Wie man es genau falsch macht. Wie man buckelt, Probleme ignoriert, Mobbing hinnimmt und jede Solidarität in die Tonne tritt.
Wundert mich nicht, dass man mit dieser Haltung Karriere machen kann. - |