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Premiere
Britische Royals: Cousin der Queen hat seinen Freund geheiratet
Zwei Jahre nach seinem Coming-out gab Lord Ivar Mountbatten seinem Partner James Coyle das Ja-Wort.

James Coyle (li.) und Lord Ivar Mountbatten mit Hündin Rosie (Bild: Instagram / ivar_mountbatten)
- 24. September 2018, 12:24h,
Nach der Heirat zwischen Prinz Harry und Herzogin Meghan im Mai und vor der Trauung von Prinzessin Eugenie und ihrem Verlobten Jack Brooksbank im Oktober hat es am Samstag eine weniger öffentliche Heirat innerhalb der britischen Royals gegeben, die es dennoch in die Geschichtsbücher schaffen dürfte: Erstmal kam es innerhalb der erweiterten Königsfamilie zu einer gleichgeschlechtlichen Trauung.
In einem kleinen Kreis heiratete am Samstag Lord Ivar Mountbatten, ein Cousin von Elisabeth II. und Urururenkel von Queen Victoria seinen Partner James Coyle. Der 55-Jährige, der über seine Großmutter väterlicherseits von dem russischen Dichter Alexander Puschkin und von Katharina der Großen abstammt, hatte die Heirat im Sommer angekündigt (queer.de berichtete) – erst zwei Jahre zuvor hatte er sich als erster britischer Royal als schwul geoutet (queer.de berichtete).
Zuvor war der Geologe von 1994 bis 2011 mit Penelope Anne Vere Thompson verheiratet; das Paar zog drei Töchter auf, die heute 15, 20 und 22 Jahre alt sind. Sowohl die Töchter als auch die Ex-Frau unterstützten die Pläne zur zweiten Hochzeit Mountbattens – auf Vorschlag der Kinder führte Penelope ihn zum Traualtar.
Prominente Gäste fehlten
Die Trauung mit rund 60 Gästen fand in einer Privatkapelle auf dem Landsitz der Mountbattens in Devon statt – die formal von der Königin angeführte Church of England erkennt noch keine gleichgeschlechtlichen Ehen an. Während vor 24 Jahren noch Prinzessin Margaret zu Mountbattens erster Hochzeit anreiste, war am Wochenende niemand aus der königlichen Familie bei der Trauung im Bridwell Park anwesend. Prinz Edward, ein lebenslanger Freund Mountbattens, musste wegen anderer Verpflichtungen absagen und sandte seine Glückwünsche.
Lady Penny hatte bereits früh von der sexuellen Orientierung ihres früheren Mannes gewusst; er hatte ihr bereits vor seinem Heiratsantrag erzählt, er sei bisexuell. Die Beziehung mit dem neuen Partner habe ihrem Ex sehr gut getan, sagte die 52-Jährige im Sommer unterstützend: "Ivar ist jetzt viel entspannter und freundlicher. Ihm war wohl nicht klar, wie sehr er sich selbst geißelt, wenn er seine Sexualität versteckt. Jetzt, wo das alles öffentlich ist, ist er eine völlig neue Person. Jeder sieht, dass er noch nie glücklicher war."
Instagram / ivar_mountbatten | Mountbatten mit seiner früheren Ehefrau und dem neuen Ehemann
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Mountbatten hatte mit seinem Coming-out seinen Partner öffentlich vorgestellt, den er 2015 beim Skifahren in der Schweiz kennengelernt hatte; der ein Jahr ältere Coyle arbeitete damals als Serviceleiter bei einer Fluggesellschaft. "Ich bin jetzt viel glücklicher, aber ich habe es noch immer nicht zu hundert Prozent akzeptiert, schwul zu sein", sagte Mountbatten damals gegenüber der "Daily Mail". "Als ich aufgewachsen bin, war das bekannt als die Liebe, deren Namen man nicht auszusprechen wagte."
Am Samstag wurde diese Liebe offiziell besiegelt, mit Gospel-Chor, einer Käseauswahl statt einem Hochzeitskuchen und mit Churchills Lieblings-Champagner Pol Roger. Flitterwochen sollen zum Ende des Jahres folgen, entweder in Griechenland oder in Kroatien.

"Lady Penny" imponiert mir sehr.
An der verhaltenen Rraktion der anderen Royals sieht man aber leider noch wie verschieden Partnershaften und Ehen gleichgeschlechtlicher Menschen gesehen werden.
Da ist noch einiges an Akzeptanz-Werbung nötig.
Für viele hat das Leben "ihrer" Royals eine gewisse Vorbildfunktion.
Insbesondere Penelope Anne Vera Thompson und ihre gemeinsamen Kinder machen wett, was die "anderen" Royals nun leider versäumt haben.