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"Garçon Magazine"
Paris: Büro von queerem Magazin verwüstet
Unbekannte stahlen Computer im Eingangsbereich des Unternehmens und hinterließen homofeindliche Botschaften.

Laut der Redaktion des Magazins sind die homophoben Verwüstungen die ersten ihrer Art
- 25. September 2018, 12:39h 2 Min.
In der Nacht zum Montag haben Unbekannte versucht, in die Geschäftsräume des "Garçon Magazine" in Paris einzudringen. Das berichtet das 2015 gegründete Unternehmen in eigener Sache.
Verlagsleiter Christophe Soret, der auf der gleichen Etage wohnt, habe bei seiner Rückkehr in die Wohnung bemerkt, dass der Eingangsbereich des Unternehmens, das auch das Magazin "Qweek" verlegt, im Flur verwüstet worden war. Dort abgestellte Computer und Festplatten wurden entwendet, Kartons mit Büchern und Magazinen umgeworfen. Die beiden Bürotüren zeigten Spuren eines Einbruchsversuchs.
Twitter / garcon_magazineNous avons découvert avec stupeur l'entrée de nos bureaux saccagée, pillée et taguée : "sale PD".#homophobie
Garçon Magazine (@garcon_magazine) September 24, 2018
Nous avons beau être en 2018 et à Paris, l'homophobie est toujours bien présente, nous devons plus que tout être solidaire et dénoncer ces actes au quotidien. pic.twitter.com/XeGCwb2Jlg
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An zwei Wandstellen hatten der Unbekannte oder die Unbekannten zudem die Inschrift "Sale PD" hinterlassen, was sich frei als "dreckige Schwuchtel(n)" übersetzen lässt – "PD" steht für "pédéraste". Die Straftat sei die erste, die man in rund vier Jahren in den Büros erlebt habe, so Soret. "Ich bin überrascht, das wir nie Probleme hatten. Wir werden jetzt wachsamer sein, aber in drei Wochen an einen anderen Ort ziehen."
Soret hatte umgehend die Polizei informiert und Strafanzeigen gestellt. "Wir mögen 2018 haben und in Paris leben, aber es gibt noch immer Homophobie und wir müssen zusammenstehen und solche Akte täglich anprangern."

Bild: Garçon Magazine
Gegenüber dem Online-Portal komitid.fr vermutete Soret, der Einbruch sei gezielt geplant gewesen. So sei zum Einlass in das Gebäude in der Rue de Lappe im Bastille-Viertel die Eingabe eines Türschloss-Codes notwendig. Möglicherweise hätten die Täter auch seinen Facebook-Account verfolgt, in dem er für Sonntagabend die Teilnahme an einer Veranstaltung angekündigt hatte. Inzwischen sei die Spurensicherung der Polizei im Flurbereich tätig gewesen.

Wenn die demokratischen Politiker Europas nicht endlich gegensteuern, wird das noch ein schlimmes Ende nehmen.