Mit der Berliner Charité tritt das erste Krankenhaus der Hauptstadt und gleichzeitig eine der größten Universitätskliniken Europas dem Bündnis gegen Homophobie bei. Das gab der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg am Freitag bekannt.
"Die Charité steht für Vielfalt. Identität und Identifikation möchten wir explizit stärken", erklärte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, anlässlich des Beitritts. "Mit dem Bündnisbeitritt wollen wir auch über die Grenzen unseres Universitätsklinikums hinaus ein Zeichen für ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft setzen", so Einhäupl weiter.
Das im Jahr 1710 gegründete Krankenhaus ist mit rund 17.500 Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber in Berlin. Als Universitätsklinikum genießt die Charité auch den Ruf einer exzellenten Forschungs- und Ausbildungsstätte. Ihr gehören zirka 7.700 Studierende an, von denen jährlich rund 800 Absolventen ihr Studium erfolgreich abschließen. Jährlich werden an der Charité 148.000 stationäre und teilstationäre Fälle und 702.000 ambulante Fälle behandelt.
Das Bündnis gegen Homophobie ist ein 2009 gegründeter Zusammenschluss von Berliner Unternehmen, Organisationen und Verbänden aus den Bereichen Sport und Kultur, die sich als Teil der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft für die gesellschaftliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen einsetzen und jeglicher Form von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung entgegentreten wollen. Das Projekt wird vom LSVD Berlin-Brandenburg im Rahmen der Initiative "Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" umgesetzt. Zu den Mitgliedern gehören neben Konzernen wie Coca-Cola Deutschland oder der Allianz-Versicherung auch die Berliner Polizei, die Jüdische Gemeinde und die Evangelische Kirche. Schirmherr des Bündnisses ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD). (pm/dk)