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"Man will Formate nicht mit 'Randgruppen' besetzen"
Entertainer Riccardo Simonetti fühlt sich im Showbusiness diskriminiert
Der schwule Blogger und Moderator erzählt auch von Morddrohungen und Suizidgedanken in seiner Jugend.

Riccardo Simonetti moderiert jede Woche das TV-Magazin "Riccardo's Dream Date" (Bild: Instagram / richardosimonetti)
- 10. Oktober 2018, 09:13h 2 Min.
Der Entertainer und Blogger Riccardo Simonetti hat es nach eigenen Angaben beruflich nicht leicht. "Auch im Showbusiness werden Homosexuelle diskriminiert – ich habe als Moderator viele Absagen einstecken müssen, weil man Formate nicht mit 'Randgruppen' besetzen wollte", sagte der 25-Jährige dem Magazin "Bunte" laut Vorabmeldung vom Mittwoch.
Aktuell erhalte er sogar Morddrohungen. "Nun habe ich zu Hause Überwachungskameras installiert und bei Auftritten einen Bodyguard dabei", sagte Simonetti. Die Drohungen richteten sich selten gegen ihn persönlich. Sie gälten vielmehr dem, wofür er stehe.
"Ich wurde bepöbelt, bespuckt und verprügelt"
Schon seine Kindheit im oberbayerischen Bad Reichenhall sei schwierig gewesen. "Ich wurde bepöbelt, bespuckt und verprügelt." Damals habe er geschwiegen – aus Angst vor einer Verschlimmerung seiner Lage und weil er seine Mutter nicht beunruhigen wollte. Das habe ihm erheblich zugesetzt: "Ich hatte damals schon über Selbstmord nachgedacht", so der Moderator.
Der 1983 geborene Simonetti ist als Gast aus vielen TV-Formaten wie "Promi Shopping Queen" oder dem "Sat.1-Frühstücksfernsehen" bekannt. Seit vergangenem Jahr läuft seine eigene Sendung "Riccardo's Dream Date" im Pay-TV-Sender E! Entertainment (immer montags um 20.15 Uhr). Die Show ist die bislang erfolgreichste deutschsprachige Eigenproduktion des aus den USA stammenden Kanals. Ende September erschien sein Buch "Mein Recht zu funkeln", in dem er seinen Weg "vom Außenseiter er zum Superstar" beschreibt. (AFP/dk)
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Diese Erfahrung machen jeden Tag zahlreiche LGBTI in Deutschland. In deutschen Städten und Dörfern, an deutschen Schulen und Universitäten.
Umso unverständlicher und schlimmer, dass weite Teile der deutschen Politik (inkl. unserer schwarz-roten Bundesregierung) einfach wegsehen.
Die Probleme werden oft nicht mal thematisiert. Geschweige denn, dass man Gegenmaßnahmen ergreift - z.B. mehr Aufklärung an Schulen, nationaler Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie, volle rechtliche Gleichstellung (was ein starkes Signal an die Täter wäre, dass ihr Verhalten nicht geduldet wird), etc.