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Brutaler Hassmord

Vor 20 Jahren starb Matthew Shepard

In den USA jährt sich heute ein Verbrechen, das das Land bewegte und veränderte.


Matthew Shepard (1976-1998) wird diesen Monat in Washington beigesetzt (Bild: Twitter / MattShepardFDN)

Matthew Wayne Shepard wurde am 12. Oktober 1998 in einem Krankenhaus in Fort Collins (US-Bundesstaat Colorado) für tot erklärt. Der Student war sechs Tage zuvor von zwei jungen Männern, die er in einer Bar getroffen hatte, in einer ländlichen Gegend gefoltert und an einen Zaun gefesselt worden. Die Täter, die offenbar aus Hass auf Schwule handelten, überließen den Jungen daraufhin seinem Schicksal. 18 Stunden nach der Tat wurde er von zwei Radfahrern entdeckt, die ihn anfangs für eine Vogelscheuche gehalten haben. Shepard muss nach der Tortur noch bei Bewusstsein gewesen sein, denn das Blut in seinem Gesicht war teilweise von Tränen weggespült gewesen. Im Krankenhaus erwachte er nicht mehr.

Die Tat rüttelte Amerika auf – zu diesem Zeitpunkt war Homosexualität immer noch in 14 der 50 US-Bundesstaaten verboten. Der damalige Präsident Bill Clinton appellierte damals an den von den LGBTI-feindlichen Republikanern dominierten Kongress, das Gesetz gegen Hassverbrechen um die Kategorie "sexuelle Orientierung" zu erweitern. Es dauerte ganze elf Jahre und brauchte eine demokratische Mehrheit im Kongress, bis dieses Ziel umgesetzt wurde – 2009 unterschrieb Barack Obama ein nach Shepard benanntes Gesetz (queer.de berichtete).

Auch auf die amerikanische Kultur hatte der Mord Einfluss: Neben mehreren Filmen, Fernsehsendungen und Theaterstücken trug etwa der erste offen schwule NBA-Star Jason Collins in der Saison 2012/13 ein Trikot mit der Nummer 98, um an die Jahreszahl des Mordes an Shepard zu erinnern. Shepards Mutter Judy wurde zu einer der bekanntesten LGBTI-Aktivstinnen des Landes. Mit ihrer Stiftung "Matthew Shepard Foundation" setzt sie sich dafür ein, dass Diskriminierung und Gewalt gerade in Schulen bekämpft wird.

Twitter / CofCStudentLife | Seit dem Tod ihres Sohnes hält Judy Shepard an Schulen und Hochschulen Reden, um Schüler und Studenten für LGBTI-Rechte zu sensibilisieren
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Shepard wird in Washington beigesetzt

Anlässlich des Jahrestages sollen in Kürze die sterblichen Überreste des ermordeten Studenten in der Hauptstadt Washington beigesetzt werden – in der Washington National Cathedral, in der unter anderem auch Legenden wie die taubblinde Schriftstellerin Helen Keller oder Woodrow Wilson, der US-Präsident während des ersten Weltkrieges, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Das teilten Vertreter der episkopalen Kirche am Donnerstag mit. Die Beisetzung soll am 26. Oktober erfolgen.

Twitter / WNCathedral

Ursprünglich hatten sich Shepards Eltern gegen eine letzte Ruhestätte in der Hauptstadt für ihren Sohn entschieden. Sie befürchteten eine Grabschändung durch Homo-Hasser. Bei der Trauerfeier für Shepard in Wyoming hatte es homophobe Proteste gegeben. Mitglieder der Westboro Baptist Church demonstrierten damals mit Schildern, die Aufschriften wie "Matt in Hell" (Matt in der Hölle) und "God Hates Fags" (Gott hasst Schwuchteln) trugen.

#1 stephan
  • 12.10.2018, 12:43h
  • Ein trauriger Jahrestag, aber umso wichtiger, dass Matthew Shepard nicht vergessen wird und dass sein Schicksal und die Ursachen dafür gesellschaftlich bewusst bleiben!
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#2 TomDark
  • 12.10.2018, 14:43h
  • Der Mord war so grausam und die Umstände so erschreckend, dass der Fall - und später auch der sehr gute Spielfilm dazu - mich damals sehr mitgenommen haben.

    Ich frage mich, was für herzlose Bestien diese Mitglieder der "Westboro Baptist Church" sind, dass die bei der Trauerfeier noch so nachtreten und das Opfer zusätzlich verhöhnen müssen.

    Abscheulich.
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#3 nachdenkiAnonym
  • 12.10.2018, 14:45h
  • Antwort auf #1 von stephan
  • die menschen sollten aufhören andere zu verurteilen.. jeder Mensch hat das recht auf liebe, auch wenn das einige noch immer nicht so sehen. ja selbst bei schwulen gibt es welche die.anderen ihre aufrichtige liebe nicht gestatten, wenn beide seiten sich lieben...

    liebe ist nämlich universell, und kennt keine grenzen.. da lieben sich Geschwister, da lebt einer in einem haarem, da isr einer Bisexuell, da ist einer (hier beliebige Sexualität einfügen) und und und.. dabei ist aufrichtige liebe, echte liebe, egal wer wen auch immer liebt.. :)

    und so ist der arme Matthew Shepherd, eine mahung für us. alle, zu was vorverurteilung, und hass (weil jemand anders liebt) führen kann..

    dieses hass kann bis zun tod gehen..

    übrigens gibt es einen guten film über Matthew Shepherd, und zwar "die Matthew Shepherd story" ..

    einer der besten filme.aller zeiten was thema.Homosexualität betrifft...
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