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Drogenhandel
Fünfeinhalb Jahre Haft für Promi-Schneider Daniel Fendler
Der 38-jährige Modedesigner hatte Crystal Meth in der Münchner Schwulenszene verkauft – statt ins Gefängnis muss er zunächst selbst in eine geschlossene Entziehungsanstalt.
- 17. Oktober 2018, 06:21h 2 Min.
Wegen Drogenhandels verurteilte das Landgericht München den stadtbekannten Promi-Schneider Daniel Fendler am vergangenen Freitag zu fünfeinhalb Jahren Haft. Gleichzeitig ordnete das Gericht einen sofortigen Entzug in einer geschlossenen Einrichtung an. Nach anderthalb bis zwei Jahren Drogentherapie könnte die Reststrafe dann zur Bewährung ausgesetzt werden.
Fendler war im vergangenen Dezember nach Ermittlungen der "AG Partydrogen" festgenommen worden, in seiner Wohnung fanden die Ermittler fast 170 Gramm Crystal Meth (queer.de berichtete). Im Prozess räumte der Designer ein, sechs Mal in Tschechien größere Mengen an Drogen gekauft zu haben, nachdem sein früherer Dealer festgenommen worden war. Das Crystal konsumierte er nicht nur selbst, sondern verkaufte es an Bekannte weiter. Die Droge soll bei schwulen Sexpartys eingesetzt worden sein.
Mode für Florian Silbereisen und Helene Fischer
Fendler ist in der Münchner Szene vor allem durch seine Auftritte beim Oktoberfest bekannt. Viele Prominente trugen seine Kreationen, darunter die Schlagerstars Florian Silbereisen, Helene Fischer, Mireille Mathieu sowie die Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt. Nach einer Schneiderlehre, dem Besuch der Deutschen Modeschule und einem Engagement bei Vivienne Westwood hatte er schon im Alter von 21 Jahren ein Atelier in München eröffnet.
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Vor Gericht erklärte Fendler, die Untersuchungshaft habe ihm Zeit gegeben, über sein Leben nachzudenken. "Wenn ich nicht inhaftiert worden wäre, hätte ich die nächsten Monate nicht überlebt", sagte er über seine zunehmende Abhängigkeit von dem auch "Ice" genannten Rauschmittel. Künftig wolle er ein Leben ohne Drogen führen.
Crystal Meth bei schwulen Männern beliebt
Das synthetisch hergestellte Crystal Meth (chemischer Name: Methamphetamin) wurde in der breiten Bevölkerung vor allem durch die amerikanische Serie "Breaking Bad" bekannt. In den USA ist es eine beliebte und billige Straßendroge, die auch in Europa populärer wird. Bereits vor zwei Jahren warnte der Leiter des Berliner Drogendezernats, dass die schwule Szene von Meth "überschwemmt" werde (queer.de berichtete).
Crystal wird häufig beim Sex eingesetzt, da es euphorisierend, enthemmend und stimulierend wirken kann. Die Droge macht aber schnell abhängig und hat schwere Nebenwirkungen, etwa paranoide Wahnvorstellungen. Als chronische Folgen können Nierenschäden, Zahnausfall und Depressionen auftreten. Auch mehrere Todesfälle wurden in Deutschland in den letzten Jahren auf Crystal Meth zurückgeführt. (cw)
















Das Strafmaß halte ich für angemessen. Hoffentlich ist er jetzt geläutert, so dass er nach der Verbüßung der Strafe wieder neu durchstarten kann.