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Vandalismus
Berliner Gedenktafeln für Homo-Bewegung erneut beschädigt
Unbekannte haben die Augen in den Porträts von Anita Augspurg und Karl Heinrich Ulrichs ausgekratzt.

Das beschädigte Porträt von Anita Augspurg (Bild: LSVD Berlin-Brandenburg)
- 18. Oktober 2018, 13:55h 2 Min.
Die beiden Gedenktafeln am Berliner Magnus-Hirschfeld-Ufer direkt gegenüber dem Bundeskanzleramt, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, sind erneut beschädigt worden. Wie der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte, wurden die Augen von Anita Augspurg (1857-1943) und Karl Heinrich Ulrichs (1868-1935) ausgekratzt. Außerdem gebe es weitere Beschädigungen auf der Oberfläche der Tafeln.
Das ist nicht der erste Vorfall dieser Art für die 2011 eingerichteten Gedenktafeln: Bereits im letzten Jahr hatten Unbekannte ebenfalls Augen auf den Gedenktafeln ausgekratzt (queer.de berichtete). Im Mai 2015 waren die Gedenktafeln mit Schriftzeichen und Symbolen beschmiert worden (queer.de berichtete). Zwei Mal waren die Tafeln außerdem verbogen worden.
Auch Vandalismus am Mahnmal für Nazi-Verfolgung
Erst vor zwei Wochen war außerdem die 2008 errichtete Berliner Gedenkstätte für von den Nazis verfolgte Homosexuelle beschädigt worden. Unbekannte brannten in die Steinplatte vor dem Sichtfenster des Mahnmals den Schriftzug "HIV" ein (queer.de berichtete). Auch bei diesem Betonquader im Berliner Tiergarten gab es in den letzten zehn Jahren bereits mehrere Fälle von Vandalismus. Ebenso wurde die Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am U-Bahnhof Nollendorfplatz mehrfach beschädigt.
Der LSVD Berlin-Brandenburg hat wegen des neuen Falles bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Die Aussichten auf Erfolg sind allerdings überschaubar: Bislang konnte noch nie ein Täter gestellt werden, der derartige Beschädigungen an Homo-Denkmalen zu verantworten hatte. (pm/dk)













