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Antisemitismus und Homophobie

AfD-Politiker: "Ich finde auch Schwule in der AfD nicht gut"

Der antisemitische AfD-Politiker Wolfgang Gedeon kritisierte die Gründung der Gruppe "Juden in der AfD" mit der Bemerkung, dass er auch Schwule in der Partei "nicht gut" finde.


Wolfgang Gedeon schockierte viele Menschen mit antisemitischen Behauptungen, die selbst für einen AfD-Politiker radikal erscheinen (Bild: Screenshot SWR)

  • 19. Oktober 2018, 10:13h 13 3 Min.

Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon hat die Gründung der Gruppe "Juden in der AfD" als "problematische Angelegenheit" kritisiert und vor einer "zionistische Lobbyorganisation" gewarnt, "die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwider läuft." Am Donnerstag fügte er laut der Nachrichtenagentur dpa bei einer Pressekonferenz an: "Ich finde auch Schwule in der AfD nicht gut." Selbst eine Gruppe für Christen in der Partei sei "nicht zielführend", so der 71-Jährige weiter. Die Pressekonferenz hatte er gemeinsam mit dem AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple abgehalten.

Gedeon ist bereits seit seinem Einzug in den baden-württembergischen Landtag umstritten, weil er in einem Buch aus dem Jahr 2012 antisemitische Thesen aufgestellt hatte. So bezeichnete er das Judentum als "inneren" und den Islam als "äußeren" Feind des "christlichen Abendlandes" und warnte vor "Zionismus durch die Hintertür". Diese Äußerungen waren selbst vielen AfD-Politikern zu viel, was zur vorübergehenden Spaltung der Fraktion führte. Inzwischen ist Gedeon fraktionslos, arbeitet aber im Landtag immer wieder bei Anträgen mit seinen Parteifreunden zusammen.

Bereits seit Jahren "Show"-Ausschlussverfahren gegen Gedeon

Sowohl der Landes- als auch der Bundesvorstand der AfD kündigten als Reaktion auf die neuen Äußerungen Gedeons an, den Abgeordneten aus der Partei ausschließen zu wollen. Bereits in den letzten beiden Jahren hatte die Partei mit Ausschluss gedroht, ihn bislang aber noch nicht vollzogen – Politikwissenschaftler Hajo Funke hatte die Ankündigungen des Parteiausschlusses in der Vergangenheit als "Show" für die Öffentlichkeit bezeichnet. In Online-Netzwerken machte sich Gedeon über die Ankündigungen des Parteiausschlusses lustig: "Schon Lucke und später Petry wollten mich aus der Partei raushaben. Die beiden sind weg, ich bin noch da", schrieb er am Dienstag auf Facebook.

Der Fall erinnert an den des fraktionslosen Berliner Abgeordneten Kay Nerstheimer, der Homosexuelle als "degeneriert" bezeichnet hatte und daher zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Der 54-Jährige ist zwar aus der Fraktion ausgeschlossen worden, aber weiterhin AfD-Parteimitglied.

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Knobloch: AfD ist judenfeindlich

Die Gründung der Gruppe "Juden in der AfD" wurde in der jüdischen Community teils scharf kritisiert. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, hatte etwa kritisiert, dass die gesamte AfD judenfeindlich sei und die Mitglieder dieser Gruppierung daher "irrgeführt" seien. "Wenn man sich das Wahlprogramm der AfD in Bayern ansieht, heißt es: Juden raus aus Deutschland", so Knobloch, die zwischen 2006 und 2010 auch Chefin des Zentralrats der Juden der Deutschland war.

In ihrer Grundsatzerklärung unterscheiden sich die "Juden in der AfD" kaum von der Gesamtpartei – auch sie machen als Hauptfeinde Muslime und Homosexuelle aus. So wurden als Auslöser für die Gründung der Gruppe die "unkontrollierte Masseneinwanderung" junger Männer aus dem "islamischen Kulturkreis" sowie die angebliche Zerstörung der monogamen heterosexuellen Familie durch "Gender-Mainstreaming" und "Frühsexualisierung" genannt. (dk)

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#1 Alexander_FAnonym
  • 19.10.2018, 12:56h
  • Sie können beruhigt sein, Herr Gedeon. Ich selbst finde Juden und Schwule in der AfD auch nicht gut. Da sind wir uns wohl einig.

    Nur liegt das bei mir eher daran, dass sie in der AfD sind, nicht, dass sie Juden und Schwule sind.

    Wenn Ihnen die AfD zu lasch ist, gibt es aber sicher viele andere Organisationen noch weiter rechts und außerhalb des legalen Parteienspektrums, die Sie mit offenen Armen empfangen. Seien Sie nur nicht überrascht, wenn Sie da auch so einige selbsthassende Schwule und Juden vorfinden werden.
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#2 Roman BolligerAnonym
  • 19.10.2018, 13:04h
  • Endlich einer in der AfD, der Klartext redet: Die AfD soll nur für rassenreine Nazis Platz haben. Und im Deutschland (Europa?), welches dereinst unter der Führung der AfD hergestellt werden soll, soll es genauso sein. Alle Anderen werden ausgemerzt, wie auch immer.
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#3 Homonklin44
  • 19.10.2018, 13:28hTauroa Point
  • Man bekommt immer deutlicher den Eindruck, dass man, würde man um die ganze AfD herum einen Zaun ziehen, und einige Pförtner in weißen Kitteln da hin setzen, wo der Zugang ist, eine ziemlich weitläufige Psychiatrie vor sich hätte.

    Vor den Gestalten, die da rum krauchen, schüttelt's einen und die Zehennägel rollen sich hoch.
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