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Umfrage
Trump-Wähler: Männer werden eher diskriminiert als LGBT
Die angebliche Diskriminierung von Männern macht Anhängern von Präsident Donald Trump mehr Sorgen als die Benachteiligung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten.

Die "Twinks for Trump" warben während des Wahlkampfes 2016 mit ihrem Körper für ihren "Daddy"-Präsidenten (Bild: Twinks for Trump)
- 19. Oktober 2018, 16:11h 2 Min.
Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Wochenzeitung "The Economist" (PDF) kommt zu dem Ergebnis, dass Trump-Wähler die angebliche Diskriminierung von Männern eher als Problem ansehen als die Diskriminierung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten. Laut der Umfrage unter 1.500 Personen erklärten 49 Prozent der US-Bürger, die bei der Präsidentschaftswahl 2016 ihr Kreuzchen bei Donald Trump gemacht hatten, dass Männer in der Gesellschaft Diskriminierungen ausgesetzt seien. Nur 41 Prozent sagten jedoch, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle oder transgeschlechtliche Personen diskriminiert werden würden.
Bei den Anhängern von Kandidatin Hillary Clinton sehen die Zahlen ganz anders aus: In dieser Gruppe sagen nur elf Prozent, dass Männer Diskriminierungen ausgesetzt seien, aber 92 Prozent erklärten, es gebe Diskriminierungen von LGBT.
In den USA gibt es im Rahmen der MeToo-Debatte inzwischen eine Gegenbewegung, die behauptet, dass Männer heutzutage diskriminierter seien als Frauen oder andere Gruppen. Der größte Fan dieser These ist der Präsident: "Es ist eine beängstigende Zeit für junge Männer in Amerika, wenn du an etwas schuld bist, was du vielleicht nicht getan hast", sagte Trump erst Anfang des Monats im Weißen Haus. "Man kann angeklagt werden, bevor man seine Unschuld bewiesen hat."
"Gay Rights" kaum ein Thema für Trump-Fans
Trump-Wähler nehmen laut der Umfrage generell Homo-Rechte nicht besonders ernst: So gaben nur 23 Prozent in dieser Gruppe an, dass "Gay Rights" wichtig seien – unter Clinton-Wählern waren es dagegen 80 Prozent.
Die meisten Trump-Wähler (63 Prozent) sind außerdem zufrieden mit der "Gay Rights"-Politik des Präsidenten. Bei den Clinton-Wählern sind dagegen nur sechs Prozent zufrieden.
LGBTI-Aktivisten haben Trump immer wieder scharf attackiert. Zuletzt verurteilten mehrere Gruppen die Ernennung und Wahl von Trumps konservativen Supreme-Court-Kandidaten Brett Kavanaugh (queer.de berichtete). Kavanaugh wurde trotz Belästigungsvorwürfen mehrerer Frauen vergangenen Monat von den Republikanern auf Lebenszeit in den neunköpfigen Supreme Court gewählt. (dk)
