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Vandalismus

Tel Aviv: Homo-Mahnmal mit Todesdrohung beschmiert

Unbekannte verzierten die Erinnerungssteine an verfolgte Homo- und Transsexuelle der NS-Zeit mit der Schrift "Tod den LGBT".


Die Verunstaltung wurde von der Stadt binnen Stunden entfernt (Bild: facebook / ron.huldai)

  • 26. Oktober 2018, 11:53h 2 2 Min.

Das Tel Aviver Mahnmal für homo- und transsexuelle Opfer der NS-Zeit ist Opfer von Vandalismus geworden. Passanten bemerkten am Donnerstagmorgen eine Graffiti-Schrift mit den englischen Worten "Death to LGBT" – Tod den LGBT. Die Tat hat besondere Brisanz, weil das Mahnmal im Meir-Park direkt am queeren Zentrum der Stadt liegt, in dem täglich Veranstaltungen stattfinden und das einen Café-Betrieb bietet.

Man werde sich von der wichtigen Arbeit nicht abhalten lassen, versicherte das "Israeli LGBT Center" so auch rasch bei Facebook. Während die Polizei erste Ermittlungen aufnahm, verurteilte Bürgermeister Ron Huldai die Tat und ordnete eine Reinigung des Mahnmals an. Binnen Stunden konnte das Zentrum Vollzug vermelden. Auch Huldais Gegenkandidaten im Bürgermeisterwahlkampf unterstrichen gegenüber dem Zentrum ihre Solidarität.

Das Mahnmal war 2013 eingerichtet worden (queer.de berichtete) und erinnert mit drei länglichen Betonsteinen in Rosa in der Anordnung eines Dreiecks an den Rosa Winkel, mit dem schwule Männer von den Nationalsozialisten gekennzeichnet wurden. Das Mahnmal bietet ein zusätzliche Dreiecks-Tafel mit Informationen zu der Verfolgung und eine Inschrift auf Hebräisch, Englisch und Deutsch. Die Würdigung lautet: "Den Opfern des Nationalsozialismus, die wegen ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität verfolgt wurden."


Die deutsche Inschrift des Mahnmals (Bild: nb)

Tel Aviv gilt als liberalste Stadt des Landes und der Region; am – im Meir-Park startenden – CSD nehmen jährlich hunderttausende Menschen teil. Dennoch komme es auch in dieser weltoffenen Stadt noch zu Diskriminierungen und Gewalt, beklagen Aktivisten, und herrsche vor allem in der Landespolitik ein Stillstand, der ultraorthodoxen Aktivisten geschuldet ist. Vor neun Jahren erschütterte ein – bis heute nicht aufgeklärter – Schuss-Angriff auf eine Coming-out-Beratung die Szene, zwei Personen wurden dabei getötet (queer.de berichtete). Auch der tödliche Messer-Angriff auf CSD-Teilnehmer in Jerusalem vor drei Jahren entsetzte die Community des Landes (queer.de berichtete).


Das Israeli LGBT Center im Meir-Park (Bild: nb)

Mahnmale wie das in Tel Aviv gibt es in mehreren Städten, darunter Amsterdam, Sydney, San Francisco und Berlin. Der Gedenkort im Berliner Tiergarten wurde selbst mehrfach Opfer von Vandalismus – erst Anfang Oktober brachten Unbekannte den Schriftzug "HIV" vor das Sichtfenster zu einem Video an (queer.de berichtete). (nb)

#1 YannickAnonym
  • 27.10.2018, 17:34h
  • Solche Homohasser drohen immer anonym, weil sie feige sind und weil sie eigentlich Abschaum sind, der sich auch mal stark fühlen will.
  • Direktlink »
#2 PatroklosEhemaliges Profil
  • 27.10.2018, 21:19h
  • Erst wird das Berliner und nun das Tel Aviv-Jaffaer Homo-Mahnmal von Schmierfinken besudelt und mal gespannt, welche Stadt in der Welt als nächste dran ist.
  • Direktlink »

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