Sphen und Magic und ihr Junges
Elternglück für zwei männliche Pinguine in Australien: Die beiden Eselspinguine Sphen und Magic brüteten erfolgreich ein Junges aus und genießen ihren Rolle als Eltern in vollen Zügen, wie das Sea Life Aquarium in Sydney am Freitag mitteilte.
Das Junge schlüpfte demnach bereits am 19. Oktober und wog zarte 91 Gramm, als es das Licht der Welt erblickte – das ist weniger als das Gewicht eines Apfels, wie sich der Zoo auch auf Facebook freute. Sphen und Magic kümmerten sich abwechselnd um das Kleine, dessen Geschlecht erst in rund zwei Monaten bestimmt werden kann. Im Aquarium waren die beiden männlichen Pinguine aufgefallen, weil sie stets zusammen watschelten und gemeinsam schwimmen gingen. Gemeinsam bauten sie sogar ein Nest aus Steinen.
Die Tierpfleger berichteten über das verliebte Paar in sozialen Netzwerken, in Einträgen, die viral um die Welt gingen, und legten den Pinguinen vor wenigen Wochen zunächst ein unechtes Ei ins Nest, um zu sehen, ob sich die beiden darum kümmern. Als sie das meisterten, bekamen sie ein echtes Ei zum Ausbrüten, das die Pfleger von einem Paar mit zwei Eiern genommen hatten
"Baby Sphengic", so der vorläufige Name, habe "jetzt schon unsere Herzen gestohlen!", sagte die Chefin der Pinguinabteilung des Zoos, Tish Hannan, der dpa. "Wir lieben es, den stolzen Eltern dabei zuzusehen, wie sie ihr Küken verhätscheln und sich abwechselnd um es kümmern." Gegenüber der AFP sagte die Pflegerin zu den Medienstars, das gleichgeschlechtliche Pinguin-Paar sei tief miteinander verbunden: "Sie erkennen gegenseitig ihre Rufe und Gesänge." Nur solche Paare könnten sich wiederfinden, wenn sie getrennt würden.
Anders als bei vielen Säugetier-Arten teilen sich männliche und weibliche Pinguine ihre Elternpflichten genau zur Hälfte auf. Deshalb gebe es zwischen Männchen und Weibchen auch keinen Unterschied im Brutverhalten, erläuterte Hannan. Gleichgeschlechtliche Paare seien in der Balz nicht ungewöhnlich.
In freier Wildbahn sind allerdings Junge unwahrscheinlich – unzufrieden suchen sich solche Pinguine deshalb häufig einen neuen Partner. "Weil wir Sphen und Magic die Möglichkeit zu einer erfolgreichen Brutzeit gegeben haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie sich im nächsten Jahr wieder einander zuwenden", sagte Hannan.
Es ist nicht das erste Mal, dass gleichgeschlechtliche Pinguine in Gefangenschaft Eier adoptieren und Eltern werden. 2009 wurden im Zoo von Bremerhaven die Pinguine Z und Vielpunkt zu stolzen Vätern, ähnliche Meldungen zu schwulen und lesbischen Paaren folgten in den letzten Jahren aus Zoos aus der ganzen Welt.
Ende September gaben Tierpfleger im Zoo der dänischen Stadt Odense einem schwulen Pinugin-Paar auch ein fremdes Ei, nachdem es zuvor eines von seiner Ansicht nach schlechten Eltern gestohlen hatte (queer.de berichtete). Das weltweit beliebte Kinderbuch "And Tango Makes Three" erinnert an die wahre Geschichte der Pinguinen-Dame Tango, die von zwei Pinguinen, Roy und Silo, in New Yok aufgezogen wurde. Tango fand später eine weibliche Partnerin – wie auch Silo. (nb/afp/dpa)