Paul Makonda will in seiner Stadt keine Schwulen dulden
Der Gouverneur der größten tansanischen Stadt, Daressalam, hat nach anonymen Hinweisen eine Liste von 200 angeblich homosexuellen Männern erstellt, denen er nun mit strafrechtlicher Verfolgung droht. Männliche Homosexualität ist in Tansania, wie in vielen afrikanischen Ländern, verboten. In dem ostafrikanischen Staat drohen bei Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft, dies kommt aber selten vor. Lesbischer Sex ist in den meisten Regionen des multi-religiösen Landes erlaubt, nur in Sansibar droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
"Ich weiß, dass diese Aktion einigen Ländern nicht gefallen wird", sagte Gouverneur Paul Makonda am Mittwoch. Doch er könne sich nicht zurücklehnen und Menschen erlauben, sich falsch zu verhalten, nur weil einige Länder diese Art von Verhalten billigten.
Gouverneur droht Schwulen mit Gefängnis
Makonda hatte zuvor die Öffentlichkeit in Daressalam gebeten, die Namen von angeblich homosexuellen Menschen einzureichen. Er habe bislang fast 19.000 Namen erhalten, sagte der gläubige Christ. Daraus habe er die Liste der 200 Menschen erstellt. Wenn sich durch Ermittlungen die Homosexualität beweisen lasse, würden sie angeklagt werden, so der Politiker, der bereits in der Vergangenheit zur "Eindämmung" von Homosexualität Razzien in Bars und Clubs veranlasst und Online-Netzwerke verboten hatte.
Die Regierung von Tansania geht laut Human Rights Watch seit 2016 hart gegen Homosexualität vor. Immer wieder kommt es seitdem vor allem in Daressalam und auf der Urlaubsinsel Sansibar zu Festnahmen von angeblichen Homosexuellen. Die Schritte der Regierung gegen Homosexualität schlossen unter anderem ein Verbot von Gleitgel ein. Auch in anderen afrikanischen Ländern, viele davon christlich geprägt, gehen Regierungen ähnlich gegen Homosexualität vor.
In vielen afrikanischen Ländern geht das Homo-Verbot auf britische Kolonialherren zurück, in Tansania waren aber die Deutschen schuld: Deutsch-Ostafrika hatte Ende des 19. Jahrhunderts männliche Homosexualität untersagt. Nach der Machtübernahme der Briten in Folge des ersten Weltkrieges wurde das Homo-Verbot beibehalten. (dpa/dk)
Stimmt. Darunter Länder, die Tansania Geld schenken. Deutschland z.B. 158,5 Millionen Euro (2015-2017). Also: Geldgeschenke streichen und nachdenken lassen!