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Gedenken an ermordete Schwule

Stolpersteinverlegung: Nürnberg gedenkt schwuler NS-Opfer

In der früheren Stadt der Reichsparteitage wird am 9. November an sechs schwule Männer erinnert, die die Nazi-Herrschaft mit ihrem Leben bezahlen mussten.


Am 9. November sollen sechs neue Stolpersteine an schwule Opfer der Nationalsozialisten erinnern – diese Steine wurden 2017 in Nürnberg verlegt (Bild: Fliederlich e.V.)
  • 2. November 2018, 16:32h 2 2 Min.

In Nürnberg sollen am geschichtsträchtigen Datum 9. November acht Stolpersteine verlegt werden, davon sechs für schwule Todesopfer des nationalsozialistischen Regimes. Auf Veranlassung des schwul-lesbischen Zentrums Fliederlich e.V. wird am Nachmittag Fritz Drechsler, Karl Jakob Kolb, Georg Jean Mayer, Richard Pongratz, Adam Schwind und Alfred Zöller gedacht. Zudem wird an die jüdischen Nürnberger Frieda Brüll und Dr. Aron Cohn erinnert, die der Schoah zum Opfer fielen.

Bislang gibt es in Nürnberg 81 Stolpersteine. Dabei handelt es sich um kubische Betonsteine mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberfläche eine beschriftete Messingplatte angebracht wird. Auf dieser befindet sich der Name eines Menschen, der im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurde.

Fliederlich e.V. will mit der Verlegung an die Leidensgeschichten der schwulen NS-Opfer erinnern, die in der Nachkriegszeit nahezu vergessen wurden. Der Grund: In den ersten 20 Jahren der Bundesrepublik galt die Nazi-Version des Paragrafen 175, die gleichgeschlechtliche Liebe unter Männern unter Strafe stellte, weiter. Das Unrechtsgesetz wurde erst 1994 vollständig abgeschafft.

Das Projekt der Stolpersteine wurde 1992 vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Der 70-Jährige hatte erst vergangenen Monat den 70.000. Stein verlegt. Dieser erinnert im Frankfurter Nordend an Willy Zimmerer, der 1944 als Behinderter von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Neben den Stolpersteinen in Deutschland wird in 21 weiteren europäischen Ländern auf diese Art an Opfer des Nazi-Regimes erinnert. (pm/dk)

#1 stephan
  • 02.11.2018, 16:49h
  • Die Stolpersteine sind eine ganz wichtige Aktion, um Menschen zum Gedenken anzuregen und das Nachdenken darüber zu provozieren, wie es zu den fürchterlichsten Verbrechen hat kommen können! Es ist gut, dass dabei alle Verfolgtengruppen berücksichtigt und die tatsächlichen Opfer gewürdigt werden. ... Ich bleibe häufig vor einem der Stolpersteine stehen und denke über das schlimme Schicksal der Menschen nach. Wenn es meine Zeit und Stimmungslage erlauben, recherchiere ich auch ein wenig zu dem einen oder anderen Opfer. ... Danke an Gunter Demnig und alle Unterstützer der Stolperstein-Aktion!
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#2 Homonklin44Profil
  • 03.11.2018, 06:24hTauroa Point
  • Ich finde die Stolpersteine sehr wichtig und trete etwa nicht darauf, sondern versuche mir vorzustellen, wer die Menschen waren, und wie sie dort gelebt haben mögen, in dieser für sie furchtbar endenden Zeit.
    Habe mich sehr für Terry Swartzberg's Petition für Stolpersteine auch in München eingesetzt, wo deren Verlegung vor einigen Jahren noch durch ein merkwürdiges Verbot behindert wurde.

    Hier nochmal zur Erinnerung:

    www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.petition-sammelte-80000-
    unterschriften-pro-stolpersteine-es-sollten-felsbrocken-sein
    .85922fe6-25f6-4b6a-86bc-5b374beabb43.html


    Für sein Werk sollte der Künstler mindestens eine hohe Anerkennung verdienen, Er hat dafür gesorgt, dass die Erinnerung an Menschen bleibt, die von der deutschtümelnden Liga der Banausen im Land am liebsten vergessen worden wären.

    Sehr großen Dank!
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