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Haushaltsentwurf
Die Altenpflege wird für LGBTI sensibilisiert
Im Haushaltsausschuss des Bundestags setzte die SPD eine halbe Million Euro für ein Pilotprojekt durch, das ältere queere Menschen vor Diskriminierung schützen soll.
- 11. November 2018, 07:30h 2 Min.
Im Rahmen der Haushaltsberatungen beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags am Freitag auf Initiative der SPD auch ein Modellprojekt, das älteren LGBTI ein diskriminierungsfreies Umfeld anbieten soll. Für die kommenden beiden Jahre sind dafür jeweils 250.000 Euro im Einzelplan 17 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter Familienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgesehen.
"Alterswürdiges Leben macht nicht an der sexuellen Identität halt", erklärten die beiden SPD-Abgeordneten Karl-Heinz Brunner und Johannes Kahrs in einer Pressemitteilung. "Wir hoffen, dass dieses Projekt den ersten Schritt darstellt zu einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung im Umgang mit homosexuellen Menschen älteren Semesters. Gerade sie haben in der Vergangenheit oft Diskriminierung, Ausgrenzung, Stigmatisierungen, Repressionen, sogar Gewalt und Verfolgung erfahren."
In drei Schritten zur flächendeckenden Sensibilisierung
Im Rahmen des Pilotprojekts soll zunächst ein Musterkonzept erstellt werden, das Fakten und Herausforderungen ausarbeitet und die Besonderheiten der Lebensweisen und Erfahrungen der LGBTI-Community und ihrer spezifischen Belange und Bedarfe berücksichtigt, so die Pressemitteilung der SPD-Politiker weiter.
Multiplikatoren sollen anschließend in Modellstandorten geschult werden, wie ein sensibles, respektvolles und offenes Betreuungsklima in der stationären und ambulanten Pflege geschaffen werden kann. Von dort soll schließlich eine flächendeckende Sensibilisierung für das Thema LGBTI in ganz Deutschland erreicht werden.
Die zweite und dritte Lesung des Haushaltsentwurfs im Bundestag findet in der Woche vom 19. bis 23. November statt. (cw)
