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Gründung in Berlin
Erster Verein für queere Juden in der Bundesrepublik
"Keshet Deutschland" will sich dafür einsetzen, dass LGBTI und ihre Familien in den jüdischen Gemeinden selbstverständlich werden.

Die Gründungsmitglieder von Keshet Deutschland (Bild: Keshet Deutschland)
- 11. November 2018, 12:09h 2 Min.
Eine Gruppe junger Juden hat Anfang November in Berlin den Verein "Keshet Deutschland" gegründet – "keshet" ist das hebräische Wort für Regenbogen. Die Initiative wolle "die Rechte von und den Umgang mit LGBTQI*-Juden* in Deutschland fördern", erklärte sie am Sonntag in einer Pressemitteilung.
Das jüdische Leben in Deutschland sei vielfältig, doch habe es bislang an einem Angebot für queere Menschen gefehlt. "Wir werden gemeinsam dafür kämpfen, dass sich niemand mehr zwischen seiner jüdischen und seiner queeren Identität entscheiden muss", sagte der Keshet-Vorsitzende Monty Ott zu den Zielen des Vereins.
Mit Empowerment und Bildungsarbeit gegen Vorurteile
Neben LGBTI will der Verein auch nicht-queere Unterstützer einbinden. "Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass offen queeres Leben und auch queere Familien in den jüdischen Gemeinden selbstverständlich werden", so der stellvertretende Vorsitzende Leo Schapiro. Dalia Grinfeld, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende, hat dabei klare Vorstellungen über die Vorgehensweise: "Wir setzen bei der Jugend an, schaffen ein Bewusstsein und empathisches Verständnis für Lebensrealitäten von LGBTQI*-Personen, um gesamtgesellschaftlich zu agieren."
Vorbehalte und Ressentiments gegenüber queeren Menschen will Keshet Deutschland mit Empowerment und Bildungsarbeit bekämpfen: "Ersteres soll Freiräume schaffen, damit queere Juden* ein positives Selbstverständnis zu ihrer sexuellen Identität entwickeln können", heißt es dazu in der Pressemitteilung. "Letzteres soll die Integration von queeren Menschen und ihren Familien innerhalb aller Aspekte des jüdischen Lebens ermöglichen."
Konkret wolle man "Shabbatot, Seminare, Shiurim, Veranstaltungen zu den Feiertagen" und weitere Treffen anbieten. Über die Facebook-Seite hält der Verein Interessierte auf dem laufenden. (cw)
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