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China
Schwuler Sex in Roman: Autorin zu zehn Jahren Haft verurteilt
Weil sie eine erotische Geschichte über Männer geschrieben hat, soll eine chinesische Romanautorin die nächsten Jahre hinter Gittern verbringen.

Die Volksrepublik China will nicht, dass ihre Bevölkerung in den Medien auf gleichgeschlechtliche Liebe trifft (Bild: Tim Sheerman-Chase / flickr)
- 20. November 2018, 15:20h 2 Min.
Eine chinesische Romanautorin ist laut Medienberichten in China zu einer Haftstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten verurteilt worden, weil sie in einem Roman eine unter anderem schwule Beziehung zwischen einem Schüler und einem Lehrer beschrieben haben soll. Die Szene wird allerdings nicht als kinderporngrafisch identifiziert. Der Roman der Autorin, die nur als Liu oder unter ihrem Online-Pseudonym Tian Yi identifiziert wurde, trug den Titel "Besatzung".
Wie die BBC unter Berufung auf Staatsmedien berichtet, belangte ein Gericht in der ostchinesischen Stadt Wuhu die Autorin, weil sie "obszönes Material" hergestellt und verbreitet habe. Das Buch enthalte "männliches homosexuelles Verhalten […] inklusive perverser sexueller Praktiken wie Gewalt und Missbrauch". Liu sei bereits am 31. Oktober verurteilt worden, aber erst jetzt hätten chinesische Medien darüber berichtet – allerdings mit wenigen Details zum Buch.
Die Autorin will laut den Berichten gegen das Urteil in Berufung gehen. Liu hatte insgesamt 7.000 E-Bücher von "Besatzung" und anderen erotischen Schriften verkauft und habe damit 150.000 Yuan (rund 18.000 Euro) Gewinn gemacht.
Pornografie ist in China verboten
Als Grundlage für die Verurteilung zog das Gericht das Totalverbot von pornografischen Darstellungen in der Volksrepublik heran – sexuell aufreizende Darstellungen sind demnach sowohl in Filmen, im Internet als auch in Romanen verboten.
Nach Bekanntwerden des Strafmaßes gegen Liu kam es zu scharfer Kritik in sozialen Online-Netzwerken. Ein Nutzer schrieb etwa im Dienst Weibo: "Diejenigen, die wegen Vergewaltigung verurteilt werden, erhalten weniger als zehn Jahre Gefängnis."
Gegen Homosexualität gehen chinesische Zensoren weit härter vor als gegen heterosexuelle Darstellungen. So ist im chinesischen Internet nicht nur gleichgeschlechtliche Erotik verboten, sondern jegliche Darstellung von Homosexualität oder gleichgeschlechtlichen Beziehungen, die laut den Zensoren als "abnormal" gelten (queer.de berichtete). (cw)















Wie wir alle uns (zurecht) über Trump, Putin. Erdogan, Polen, Ungarn und die überwiegenden Teile des mittleren Ostens und Afrika etc pp. aufregen, aber China nicht nur in der Berichterstattung beinahe als Freund und Partner wahrnehmen.
Dabei ist dieses in Zukunft wohl global bestimmende Land alles andere als mit Werten wie Demokratie , freie Entfaltung der Persönlichkeit, Pressefreiheit und Menschenrechten im Allgemeinen auch nur ansatzweise kompatibel.
Langfristig gesehen dürfte China eindeutig die größte Bedrohung für die Menschenrechte überhaupt datsellen.
Allein Aufgrund seiner Größe und (bald) übermächtigen wirtschaftlichen Bedeutung.