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Tansania

Kardinal: Lieber verhungern als Homo­sexuelle akzeptieren

Der Erzbischof von Daressalam wandte sich gegen Entwicklungshilfe, die an Bedingungen zum Umgang mit Homosexuellen geknüpft sei.


Offenbar noch nicht im Hungerstreik: Kardinal Polcarp Pengo bei einer Messe

  • 5. Dezember 2018, 19:28h 26 2 Min.

Kardinal Polycarp Pengo hat mehreren internationalen Medienberichten zufolge die Regierung Tansanias aufgefordert, keine Entwicklungshilfe anzunehmen, die mit Bedingungen zum Umgang mit Homosexualität verknüpft seien. Die aktuell unter anderem vom Portal der Deutschen Bischofskonferenz verbreiteten Worte fielen offenbar bereits vor wenigen Wochen – ausgerechnet bei einer Messe zum Erntedankfest.

Der Erzbischof von Daressalam berichtete demnach von mehreren Bedrohungen gegenüber Entwicklungsländern. So würde das Ausland die Unterstützung einstellen, "wenn wir gegen Homosexualität sind". Es sei aber "besser, an Hunger zu sterben, als Hilfe zu erhalten und verpflichtet zu sein zu Dingen, die entgegen den Wünschen Gottes stehen".

Die "Sünde der Homosexualität" sei der Grund der Zerstörung von Sodom und Gomorrha gewesen, so der Bischof weiter. "Diese Dinge stehen dem Plan Gottes zur Schöpfung entgegen und können in keinster Weise akzeptiert werden." Das Mitglied der Glaubenskongregation, der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und des Päpstlichen Rates für die Familie meinte: "Und wenn wir verhungern, weil wir abgelehnt haben, uns an solchen Akten zu beteiligen, dann sterben wir lieber mit unserem Gott. Homosexualität zu akzeptieren ist Gott abzulehnen."

Dänemark ließ Entwicklungshilfe kürzen

Kardinal Pengo bedankte sich den Medienberichten zufolge bei der Regierung Tansanias für ihre Haltung in der Frage. Die Äußerungen des Erzbischofs fallen in eine Zeit, in der der Gouverneur seiner Stadt angekündigt hatte, anhand einer Namensliste gegen Homosexuelle vorgehen zu wollen (queer.de berichtete).

Die dänische Regierung hatte daraufhin Mitte November angekündigt, Entwicklungshilfe zu kürzen, auch weitere Staaten hatten sich in die Debatte eingeschaltet und Sanktionen angedroht (queer.de berichtete). In dem multireligiösen Land war es zuletzt häufiger zu Razzien und Festnahmen von LGBTI gekommen, wobei auch Analuntersuchungen eingesetzt wurden. Grundlage ist ein Gesetz aus deutscher Kolonialzeit, wonach Sex unter Männern mit bis zu 30 Jahren Haft geahndet werden kann. In Sansibar droht auch lesbischen Frauen Haft.

Äußerungen wie die des Kardinals hört man von afrikanischen Geistlichen und Politikern nicht selten. Papst Franziskus hatte 2015 bei einem UN-Gipfel zu "Nachhaltigen Entwicklungszielen" davor gewarnt, "eine ideologische Kolonialisierung zu fördern, indem man abnorme Lebensmodelle und -stile durchsetzt, die der Identität der Völker fremd und letztlich unverantwortlich sind" (queer.de berichtete). (nb)

-w-

#1 WindheimerAnonym
#2 tychi
  • 05.12.2018, 22:19hIrgendwo im Nirgendwo
  • Damit stellt Jose Bergoglio, Oberhaupt der römisch-katholischen Religionsgemeinschaft, ein weiteres Mal unter Beweis, dass er und seine Religionsgemeinschaft schlicht und einfach Gegner allgemeiner Menschenrechte sind.

    Da können sich europäische Katholiken noch so winden und schönreden... Der Menschenhass, den ihre eigene Religionsgemeinschaft in Afrika an den Tag legt und Jose Bergoglio als ihr Oberhaupt rechtfertigt, zeigt einmal mehr wie diese Religionsgemeinschaft anderen Menschen ihre Menschenrechte aktiv verweigert.

    Nebenbei: Kein europäischer Konzernchef kann sich so billig und faul rechtfertigen, wenn sein Konzern in Afrika Scheisse baut. Einmal mehr wird nicht mit gleichen Ellen gemessen.
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#3 TomDark
  • 05.12.2018, 22:42h
  • "Homosexualität zu akzeptieren ist Gott abzulehnen."

    Wenn es einen Gott gibt, so ist er allmächtig und hat ALLES geschaffen, auch die Homosexualität.

    Und jeder "Gläubige", der das nicht akzeptiert, ist in seinem Denken nicht Gott zugewandt, sondern fehlgeleitet.
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