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Preisverleihung in Sevilla
"Girl" ist bester europäischer Debütfilm
Das Drama um eine junge trans Ballerina wurde am Samstag bei der Gala zum 31. Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Die Akademie erinnerte auch an das Schicksal des schwulen Regisseurs Kirill Serebrennikow.

"Girl" erzählt die Geschichte der transsexuellen Lara, die Balletttänzerin werden will (Bild: Menuet)
- 16. Dezember 2018, 13:50h 2 Min.
Am Samstag wurden im spanischen Sevilla zum 31. Mal die Europäischen Filmpreise verliehen. Als bester Debütfilm wurde bei der Gala das Drama "Girl" des Belgiers Lukas Dhont ausgezeichnet. Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film war auch für den Hauptpreis als bester Spielfilm nominiert, der jedoch an den polnischen Film "Cold War" ging.
"Girl", eine Netflix-Produktion, lief am 18. Oktober in deutschen Kinos an (queer.de berichtete). Das sensible Drama hatte im Mai beim Filmfestival in Cannes gleich drei Preise abgeräumt. Neben der Queer Palm erhielt es die Caméra d'Or für den besten Debütfilm, außerdem wurde der junge Schauspieler und Balletttänzer Victor Polster, der als cis-Mann die Hauptrolle spielt, als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der Film wurde von Belgien bei den Oscars eingereicht und erhielt bei den Golden Globes eine Nominierung als bester ausländischer Film (queer.de berichtete).
Kritik an politischer Verfolgung in Russland
Die Filmpreis-Akademie erinnerte in diesem Jahr an das Schicksal der von der russischen Justiz belangten Regisseure Oleg Senzow und Kirill Serebrennikow. Zwar würden die beiden Filmemacher ihrer Freiheit beraubt. Sie arbeiteten aber trotz der Verfolgung weiter an ihren Werken, sagte die polnische Regisseurin Agnieszka Holland. Der aus der Ukraine stammende Senzow war 2015 in einem umstrittenen Prozess in Russland zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden – wegen angeblich geplanter Terroranschläge. Er fordert die Freilassung Dutzender ukrainischer Gefangener aus russischen Straflagern.
Der Fall Serebrennikow beschäftigt seit mehr als einem Jahr die russische Justiz. Der schwule Theatermacher, der seit seiner Festnahme wegen angeblicher Unterschlagung im Sommer 2017 unter Hausarrest steht, kritisiert die Ermittlungen als politisch motiviert. Er bestreitet vehement seine Schuld (queer.de berichtete). Im Hausarrest stellte Serebrennikow auch seinen Film "Leto" fertig, der seit der vergangenen Woche in deutschen Kinos gezeigt wird. (cw/dpa)
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