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Einstimmige Entscheidung

Kubas Parlament stimmt für Verfassung ohne Ehe für alle

Ein ursprünglich vorgesehener Paragraf zur Möglichkeit der gleichgeschlechtlichen Ehe wurde nach Protesten aus der Bevölkerung wieder entfernt.


Müssen weiter kämpfen: kubanische Aktivisten an der Uferpromenade Malecón in Havanna vor der jährlichen Gay-Pride-Parade

  • 23. Dezember 2018, 08:32h 17 2 Min.

Die kubanische Nationalversammlung hat den Entwurf einer neuen Verfassung gebilligt. 583 der 602 Abgeordneten hätten für den Entwurf gestimmt, berichtete die Zeitung der sozialistischen Regierungspartei "Granma" am Samstag. Die fehlenden 19 Stimmen seien von abwesenden Parlamentariern gewesen.

Damit ist der von der kubanischen Führung zuvor angekündigte Verzicht auf eine Formulierung, die den Weg für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geebnet hätte, offiziell. In Artikel 68 der neuen Verfassung sollte die Ehe ursprünglich als "freiwillig geschlossener Bund zwischen zwei Personen" definiert werden (queer.de berichtete). In der bisherigen Verfassung aus dem Jahr 1976 wird die Ehe als "freiwilliger Bund zwischen einem Mann und einer Frau" festgeschrieben. Der neue Entwurf enthält nun keine nähere Definition der Ehe mehr, womit die Ehe-Definition als Verbindung aus Mann und Frau aus einem Gesetz zu Familien in Kraft bleibt.

Eigenes Referendum zur Ehe für alle angekündigt

Der neue kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel hatte die Ehe für alle bislang unterstützt (queer.de berichtete). In den monatelangen Debatten in Stadtteilen, Betrieben und Universitäten über das Verfassungsprojekt gab es jedoch heftigen Widerstand gegen den Artikel 68. Vor allem die katholische Kirche hatte gegen die Ehe-Öffnung Front gemacht und eine Gleichstellung homosexueller Paare als "ideologischen Kolonialismus" diffamiert (queer.de berichtete). Nun sollen in Kuba binnen zwei Jahren weitere Befragungen zur Reform des Familiengesetzes und schließlich ein Referendum zur Ehe für alle abgehalten werden (queer.de berichtete).

Über die Verfassungsnovelle sollen die Bewohner der Karibikinsel am 24. Februar 2019 abstimmen. (cw/dpa/AFP)

-w-

#1 andreAnonym
#2 PatroklosEhemaliges Profil
  • 23.12.2018, 10:36h
  • Die reformierte kubanische Verfassung wird mit großer Sicherheit von der Bevölkerung mit einer deutlichen Mehrheit angenommen und auch beim Referendum über die Ehe für Alle wird eine große Mehrheit dafür stimmen. Da kann die Katholische Kirche noch so viele Veitstänze aufführen!
  • Direktlink »
#3 Klassenlos
  • 23.12.2018, 11:00h
  • Antwort an Andre #1

    Im Gegenteil- nur die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft kann die Schwulen- und Lesbenfeindschaft mit der Wurzel ausreißen. Ob die kubanische Führung die wirklich anstrebt, ist eine Frage, die hier nicht diskutiert wird.

    Im Übrigen zitiere ich den Diskussionsbeitrag von Stromboli

    www.queer.de/detail.php?article_id=32594#kommentare

    www.jungewelt.de/artikel/345864.kuba-kein-aus-f%C3%BCr-ehe-f
    %C3%BCr-alle.html

    "Dem widersprach am Mittwoch die Präsidentin des Nationalen Zentrums für Sexualerziehung (Cenesex), Mariela Castro. Die engagierte Aktivistin für die Gleichberechtigung aller Teile der Gesellschaft wies über Facebook darauf hin, dass es in diesem Punkt keine inhaltliche Differenz zwischen beiden Entwürfen gebe. Der wichtigste Unterschied sei der Ersatz des Begriffs »Personen« durch »Partner«, was aber die Möglichkeit offenhalte, dass alle Menschen Zugang zur Institution der Ehe haben. Zudem bekomme im neuen Entwurf erstmals die Partnerschaft ohne Trauschein die in Kuba die häufigste Form des Zusammenlebens sei Verfassungsrang, auch hier ohne geschlechtsspezifische Beschränkungen. »Es gibt keinen Rückschritt, der Kern des Artikels 68 bleibt, der Kampf geht weiter.« Man habe »den fundamentalistischen und rückwärtsgewandten Erpressungen derjenigen nicht nachgegeben, die sich politisch dem emanzipatorischen Projekt der Kubanischen Revolution widersetzen«. "

    Hervorhebend für uns rückständige bundesrepublikaner :
    " Zudem bekomme im neuen Entwurf erstmals die Partnerschaft ohne Trauschein die in Kuba die häufigste Form des Zusammenlebens sei Verfassungsrang, auch hier ohne geschlechtsspezifische Beschränkungen. "
    Voilà, so werden nägel mit köpfen gemacht!

    www.queer.de/detail.php?article_id=32594#kommentare
  • Direktlink »

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