Wrestler Anthony Bowens stellt klar, wer er wirklich ist (Bild: Instagram / bowens_official)
Der WWE-Wrestler Anthony Bowens hat sich am Neujahrstag in einem Youtube-Video erstmals als schwul bezeichnet. Damit outet sich der 28-Jährige bereits zum zweiten Mal: Bereits vor rund zwei Jahren hatte Bowens öffentlich erklärt, dass er bisexuell sei.
Im neuen Coming-out-Video zeigte sich Bowens mit seinem Freund Michael Pavano, mit dem er bereits seit 2016 zusammen ist. Der 1990 in New Jersey geborene Sportler erklärte, er fühle sich nicht mehr wohl mit seiner Eigenbeschreibung als Bisexueller, weil er sich nur noch eine Beziehung mit einem Mann vorstellen könne.
Weiter sagte Bowens, er habe längere Zeit gebraucht, um seine eigene sexuelle Orientierung zu verstehen. "Die meisten Leute, die sich outen, hatten einen Moment in ihrer Jugend, als sie zu verstehen begannen, dass etwas anders war", so Bowens. "Sie wussten einfach, dass sie schwul waren. Ich hatte nie einen dieser Momente."
Bisexualität ist "eine richtig echte Sache"
Als er aufgewachsen sei, habe er sich sexuell besonders für Frauen interessiert, so der Wrestler. Als er dann in die Highschool gekommen sei, habe sich auch ein Interesse für Männer entwickelt. Bowens stellte klar, dass seine Bisexualität "eine richtig echte Sache" gewesen sei – und nicht nur ein sprachlicher Zwischenstopp auf dem Weg ins Schwulsein. Bisexualität existiere wirklich – er kritisierte dabei das "Bi-heute-schwul-morgen-Klischee", das in der Szene immer noch Anhänger habe. "Auch nach meiner Etikett-Änderung werden ich immer diejenigen verteidigen, die sich als bisexuell bezeichnen."
Bowens ist seit 2013 im Profi-Wrestling aktiv. Dabei arbeitete er auch zeitweise für den Marktführer World Wrestling Entertainment (WWE), einem Unternehmen mit einem Umsatz von einer Dreiviertelmilliarde Dollar pro Jahr. Obgleich bei der Schaukampf-Sportart traditionell männliche Klischees zelebriert werden, outete sich bereits vor gut fünf Jahren WWE-Star Darren Young als schwul (queer.de berichtete).
Zuvor hatte Wrestling oft mit Homophobie für Schlagzeilen gesorgt. Stars des Showringens waren darauf bedacht, stets als heterosexuell zu erscheinen. 2011 verklagte die Wrestling-Legende Hulk Hogan etwa seine Ex-Frau, weil sie ihm unter anderem Homosexualität unterstellt hatte (queer.de berichtete). (dk)