https://queer.de/?3278
- 11. August 2005 1 Min.
Dresden Der queer.de-Bericht über Rosa Listen in Sachsen hat zum Streit zwischen den Regierungsparteien CDU und SPD geführt, berichtet die "Leipziger Volkszeitung". "Für meine Fraktion ist eine generelle Speicherung der sexuellen Orientierung durch die Polizei als recherchierbarer Datensatz nicht hinnehmbar", sagte Martin Dulig, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Seine Fraktion, so Dulig gegenüber der Zeitung, erwarte von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) eine Klärung. Ministeriumssprecher Lothar Hofner versuchte sich gegenüber der Zeitung an einer Rechtfertigung: Ziel sei, Sexualstraftaten etwa im homosexuellen Milieu aufzuklären. Hofner: "Das Merkmal Homosexualität wird nur dann erfasst, wenn ein direkter Zusammenhang zur Straftat besteht." Auch der sächsische Datenschutzbeauftragte Andreas Schurig äußerte wenig Bedenken. Wenn es einen direkten Bezug zum "Milieu des Straftäters" gebe, "etwa in die Stricherszene", könne er dies kaum kritisieren. "Sollte es aber Datenspeicherungen ohne Anlass geben, würde ich dies monieren." Auf die queer.de-Anfrage an die Innenministerien in Deutschland haben inzwischen auch Baden-Würtemberg, Bremen und Hessen reagiert: in allen drei Ländern ist nach eigenen Angaben die Speicherung der sexuellen Orientierung nicht vorgesehen. Bei der Befragung hatte sich herausgestellt, dass neben NRW, Bayern und Thüringen auch in Sachsen entsprechende Daten erfasst worden sind. Aus Berlin und Brandenburg steht eine Stellungnahme noch aus. (nb)













