Erneut meldet die Berliner Polizei einen homophoben Übergriff in der Hauptstadt
In Berlin ist es erneut zu einem Übergriff mit einer homophoben Komponente gekommen: Ein 25-jähriger Mann alarmierte offiziellen Angaben zufolge am frühen Donnerstagmorgen die Polizei im Ortsteil Kreuzberg. Den Polizisten gegenüber berichtete er, dass er gegen 2 Uhr von drei Unbekannten in der Falckenstein-/Görlitzer Straße zunächst mit homophoben Aussagen beleidigt worden sei.
Anschließend habe ihn einer der Täter bedrängt und seinen Geldbeutel entwendet, während ein anderer sein Handy gestohlen habe. Es sei dem Opfer gelungen, einem der Männer das Handy wieder zu entreißen. Daraufhin sei er mit der Faust ins Gesicht geschlagen und bespuckt worden.
Die Täter hätten das Geld und persönliche Dokumente aus seiner Brieftasche genommen und diese anschließend weggeworfen, so der Mann laut Polizeibericht. Die drei Täter seien dann zu Fuß in Richtung Liegnitzer Straße geflüchtet. Der junge Mann erlitt leichte Verletzungen im Gesicht.
Anders als in anderen deutschen Städten werden mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Straftaten gezielt in den Polizeiberichten Berlins publik gemacht. Die Polizei und Staatsanwaltschaft der Hauptstadt besitzen eigene Ansprechpartner für LGBTI.
Nach im Herbst vorgestellten vorläufigen Zahlen wurden von der Berliner Polizei im Bereich der Hasskriminalität aufgrund sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität in den ersten drei Quartalen 2018 insgesamt 105 Fälle statistisch erfasst, darunter 30 Gewaltdelikte (queer.de berichtete). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren 139 Fälle registriert worden. Die Zahl beinhaltet Nachmeldungen und ist daher nur begrenzt vergleichbar, auch wird von einer hohen Dunkelziffer nicht gemeldeter Taten ausgegangen. Das Überfalltelefon Maneo kommt, auch aufgrund anderer Tatdefinitionen, jährlich zu deutlich höheren Fallzahlen (queer.de berichtete). (cw/pm)