"Schockierender, höchstextrem riskanter Sex live in belebtem London-Underground-Zug" – so bewarb Pornostar George Mason (r.) das Video in sozialen Netzwerken
Ein Londoner Gericht hat am Freitag zwei Männer verurteilt, weil sie im Juli 2017 eine Sexszene mit einem Dritten in einem Waggon der U-Bahn drehten. Der 35-jährige Pornostar George Mason wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Pfund (rund 1140 Euro) verurteilt. Wie sein Sex-Partner Nicholas M. muss er zudem 170 Pfund Gerichtskosten zahlen.
Der dritte Mann wurde in dem Video nur verpixelt gezeigt und konnte nicht ermittelt werden. M. erhielt als Arbeitsloser von dem Amtsgericht im Stadtbezirk Westminster keine Geldstrafe; beide Verurteilte müssen im Rahmen einer mehrmonatigen "Community Order" weitere Auflagen erfüllen
Das Video war für Masons kostenpflichtige Pornoseite "Hung Young Brit" gedreht worden, ist aber – zumindest – dort inzwischen nicht mehr verfügbar. In dem Clip ist zu sehen, wie die drei Männer in einem Waggon der Northern Line Oral- und Analsex haben, während die Bahn von der Haltestelle Leicester Square nach Waterloo fährt.
Twitter-Nutzer hatte sich an Polizei gewandt
Laut Staatsanwalt Robert Simpson, der die Tat als Erregung öffentlichen Ärgernisses verfolgte, hatte ein schwuler Mann die Polizei kontaktiert, nachdem er auf Twitter auf eine bewerbende Ankündigung des Videos gestoßen war: "Er war der Meinung, das hätte die Grenze des akzeptablen Verhaltens überschritten." Die British Transport Police konnte die "Täter" schnell ermitteln – der Tweet stammte aus Masons Kanal und der Pornodarsteller ließ sich auch durch eine Teilnahme an einer Dokumentation des Jugendkanals BBC Three identifizieren.
Ein anderer Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte, es habe sich um eine "unerhörte und geschmacklose Handlung" gehandelt, "die von den Fahrgästen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren, gesehen werden konnte". Die Männer hätten gedacht, dass sie ein sexuelles Risiko eingehen und damit etwas Geld verdienen könnten, hätten damit aber eine Missachtung der anderen Fahrgäste zum Ausdruck gebracht.
Ein Standbild aus dem Video, das George Mason und seinen Freund vor Gericht brachten (Bild: Hung Young Brit)
Ein Anwalt der Männer hatte angegeben, dass es sich um eine "spontane Aktion" gehandelt habe und dass das Gericht bei der Verurteilung berücksichtigen solle, dass sich seit der Anklage in sozialen Netzwerken eine "abscheuliche Hasskampagne" über sie ergossen habe. In britischen Medien werden in der Regel bereits Verdächtige einer Tat mit vollem Namen und Wohnort benannt und Fotos von ihnen bei Gerichtsterminen nicht unkenntlich gemacht.
Bei einer Verhandlung im letzten Monat hatten sich beide Männer schuldig bekannt. Richterin Lucinda Lubbock sagte nach Verkündung des Urteils: "Das war eine Lehre für sie beide und sie wurden vor dem Gericht der sozialen Medien gedemütigt. Ich hoffe, dass wir Sie das letzte Mal vor diesem Gericht sehen werden."
www.youtube.com/embed/3RC-K3v54eU
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