Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?32929

Beitrag zur Stigmatisierung?

Hirschfeld-Stiftung und DAH kritisieren "diskriminierende Kampagne"

In einer Anzeige wirbt eine Pharmafirma mit nackter Haut und dem Slogan "Schöner ohne HIV und Hepatitis C" für Prävention. Nicht jeder ist begeistert.


Diese Werbeanzeigen erschienen in Printmagazinen wie der Berliner "Siegessäule"

  • 7. Februar 2019, 10:30h 41 2 Min.

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) haben eine deutsche Werbeanzeige des amerikanischen Pharmakonzerns Merck Sharp & Dohme (MSD) beanstandet, weil sie Menschen mit HIV diskriminiere. Die Anzeige, die bereits seit mindestens 2017 in LGBTI-Printpublikationen geschaltet wird, zeigt ein sich umarmendes nacktes schwules Paar und trägt die Aufschrift: "Schöner ohne HIV und Hepatitis C. Informieren Sie sich, wie Sie sich vor einer Infektion schützen können". Dabei wird auf die Informationsseite MSD-Gesundheit verwiesen.

"Was für eine diskriminierende Kampagne!", schrieb dazu die Hirschfeld-Stiftung am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite. Die Deutsche Aids-Hilfe schloss sich der Kritik mit den Worten an: "Wir finden auch: Diese Anzeige kann so verstanden werden, dass Sex weniger schön sei, wenn man HIV-positiv ist oder wenn ein Sexpartner HIV-positiv ist oder sogar, dass Menschen ohne HIV schöner sind." Das laufe dem Ziel der Aidshilfen zuwider, Berührungsängste abzubauen und deutlich zu machen: "Ein erfülltes Leben mit HIV ist in jeder Hinsicht möglich – Sex inklusive!" Ziel der Anzeigen sei es wohl, zum Schutz zu motivieren, sie trügen aber "ungewollt zur Stigmatisierung bei". Die Organisation kündigte an, diese Problematik gegenüber Merck zu thematisieren.

Twitter / mhstiftung
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Auf der Facebook-Seite der Hirschfeld-Stiftung sind sich die Nutzer uneins, ob die Kritik angebracht ist. Ein Leser schreibt etwa: "Ich verstehe nicht ganz, was da diskriminierend ist. Ich glaube, dass dies eher ein Aufruf zu Prävention ist." Eine anderer: "Die Folgen einer vermeidbaren Infektion herunterzuspielen, ist auch nicht besser." Eine Nutzerin widersprach mit den Worten: "Herzlichen Glückwunsch. Der Makel von Krankheiten wurde perfekt inszeniert. Kranke Menschen sind nicht schön – so funktioniert die perfekte Stigmatisierung. Ich fühle mich gerade 35 Jahre zurück versetzt." Ein weiterer Leser fragte: "Sind nur gesunde Menschen schöne Menschen?" (dk)

@MSD: Was für eine diskriminierende Kampagne!

Gepostet von Bundesstiftung Magnus Hirschfeld am Mittwoch, 6. Februar 2019
Facebook / Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Umfrage zum Artikel

» Findest du die Kampagne "Schöner ohne HIV und Hepatitis C" diskriminierend?
    Ergebnis der Umfrage vom 07.02.2019 bis 14.02.2019

#1 niccinicciAnonym
  • 07.02.2019, 10:48h
  • die aussage trifft einfach auch nicht zu, das gesunde menschen schöner sind, dazu kommt, das alle meine positiven freunde gesund sind. hier wird wieder versucht, sogenannte gesunde gegen kranke auszuspielen und angst zu erzeugen. so 80ies. die verantwortlichen dieser kampagne leben nicht in der heutigen zeit!
  • Direktlink »
#2 KetzerEhemaliges Profil
  • 07.02.2019, 11:16h
  • Herzlichen Glückwunsch. Der Makel von Krankheiten wurde perfekt inszeniert. Kranke Menschen sind nicht schön - so funktioniert die perfekte Stigmatisierung. Ich fühle mich gerade 35 Jahre zurück versetzt.
  • Direktlink »
#3 TheDadProfil
  • 07.02.2019, 11:29hHannover
  • Antwort auf #1 von niccinicci
  • ""die aussage trifft einfach auch nicht zu, das gesunde menschen schöner sind,""..

    Das missverständliche an der Aktion ist es, das nicht klar wird WAS eigentlich "schöner" sein soll..

    Denn unvollständige Sätze machen dann auch keinen wirklichen Sinn..

    Hier wird weder klar ob Menschen ohne Infektion/Erkrankung "schöner" sein sollen, oder nur der Sexuelle Kontakt ohne die Möglichkeit einer Infektions-Übertragung "schöner" wäre..

    Damit ist dies ein weiteres Beispiel aus dem Bereich
    "gut gemeint, aber sau-doof erledigt"..
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: