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New Jersey
Zweiter US-Staat macht LGBT-Geschichte zur Pflicht an Schulen
Der Gouverneur von New Jersey hat ein wegweisendes Gesetz unterzeichnet, wonach die Leistungen sexueller und geschlechtlicher Minderheiten an Schulen gelehrt werden müssen.

Schüler in New Jersey müssen sich ab kommendem Schuljahr im Geschichtsunterricht mit sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten auseinandersetzen (Bild: flickr / jglsongs / by 2.0)
- 7. Februar 2019, 13:38h 2 Min.
Öffentliche Schulen im US-Bundesstaat New Jersey müssen vom Schuljahr 2020/21 an ab der 5. Klasse die politischen, ökonomischen und sozialen Errungenschaften von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und transgeschlechtlichen Personen sowie von behinderten Menschen im Geschichtsunterricht behandeln. Das entsprechende Gesetz SB 1569 (PDF) wurde vor wenigen Tagen von Gouverneur Phil Murphy, einem Mitglied der Demokratischen Partei, unterzeichnet.
New Jersey ist erst der zweite von 50 US-Bundesstaaten, die ein entsprechendes Gesetz beschlossen haben. Vorreiter war Kalifornien: Der Westküstenstaat hatte bereits 2011 entschieden, dass Lehrer sexuelle und geschlechtliche Minderheiten im Unterricht erwähnen müssen (queer.de berichtete). 2015 beschloss der Bundesstaat dann einen Lehrplan, in dem die LGBT-Geschichte ausführlich berücksichtigt wurde (queer.de berichtete). Zwei Jahre später machte der Gesetzgeber die Erwähnung von queeren Menschen in Schulbüchern des Faches Geschichte zur Pflicht (queer.de berichtete).
Gouverneur: SB 1569 fördert Toleranz
"Der Gouverneur glaubt, dass es toleranzfördernd ist und zu besseren Bildungsergebnissen führt, wenn Schüler im Geschichtsunterricht mit Vielfalt konfrontiert werden", erklärte das Amt des Gouverneurs von New Jersey nach der Unterzeichnung.
Auch LGBTI-Aktivisten begrüßten die Neuregelung: "Unsere Jugendlichen verdienen es zu sehen, wie vielfältig amerikanische Geschichte wirklich ist – und wie sie eines Tages ein Teil von ihr sein können", erklärte Christian Fuscarino von der regionalen queeren Organisation Garden State Equality. Das nationale Gay Lesbian and Straight Education Network (GLSEN) ergänzte, dass die Gesetzesänderung dazu führen könne, dass homo- und transphobes Mobbing aufgrund besserer Bildung möglicherweise zurückgehen könnte.
New Jersey ist mit rund neun Millionen Einwohnern der elftbevölkerungsreichste Bundesstaat der USA. Bereits 2013 hatte der Staat die "Heilung" von queeren Jugendlichen verboten (queer.de berichtete). (dk)

""..Der Gouverneur glaubt, dass es toleranzfördernd ist und zu besseren Bildungsergebnissen führt, wenn Schüler im Geschichtsunterricht mit Vielfalt konfrontiert werden", erklärte das Amt des Gouverneurs von New Jersey nach der Unterzeichnung..""
Und für mich, der die Schule selber gerade mal ein halbes Jahr hinter sich hat und immer wieder die Auswirkungen des Deutschen Schulalltages hautnah miterleben "darf" ganz besonders wichtig:
""..Das nationale Gay Lesbian and Straight Education Network (GLSEN) ergänzte, dass die Gesetzesänderung dazu führen könne, dass homo- und transphobes Mobbing aufgrund besserer Bildung möglicherweise zurückgehen könnte..""
Wie gut würde uns auch in Deutschland ein solcher Bildungsplan tun... *seufz*