Queere Filme auf der Berlinale wurden nicht nur am Freitag beim Teddy Award ausgezeichnet. Auch im Hauptwettbewerb der 69. Filmfestspiele gab es am Samstagabend gleich mehrere queere Sieger, darunter einen aus Deutschland. Das gab die Internationale Jury unter Leitung der französischen Schauspielerin Juliette Binoche bei der Gala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz bekannt.
So gewann das Drama "Synonymes" des israelischen Regisseurs Nadav Lapid mit dem Goldenen Bären den wichtigsten Spielfilm-Preis der Berlinale. Der Film, der auch zur Teddy-Auswahl gehörte und bei der Berlinale Premiere feierte, erzählt die Geschichte des jungen Israeli Yoav (Tom Mercier), der nach Paris flüchtet und sich dort mit einem jungen und sexuell neugierigen Paar anfreundet.
Szene aus "Synonymes" (Bild: Berlinale)
Preise für François Ozon und Wieland Speck
Der große Preis der Jury ging an François Ozon für seinen Film "Grâce à Dieu" (Gelobt sei Gott) über Missbrauch in der katholischen Kirche. Das Drama handelt von einem Priester in Frankreich, der in den Achtzigerjahren gegen Dutzende Kinder übergriffig geworden sein soll. Die Opfer fordern Jahre später die Aufarbeitung ein.
Szene aus "Grâce à Dieu" (Bild: Jean-Claude Moireau)
Mit einem Silbernen Bären wurde der Kurzfilm "Blue Boy" von Manuel Abramovich ausgezeichnet. Die ungewöhnliche Hommage an die legendäre Blue Boy Bar im Berliner Regenbogenkiez, in der rund um die Uhr Jungs aus aller Welt auf einsame ältere Herren warten, lässt erstmals die Sexarbeiter zu Wort kommen.
Szene aus "Bue Boy" (Bild: Berlinale)
Bereits am vergangenen Sonntag war der langjährige Panorama-Leiter und Teddy-Gründer Wieland Speck mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet worden (queer.de berichtete im Berlinale-Blog). (cw)
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"Strike a Pose" schaue ich immer dann, wenn mir nach heulen ist, auch wegen dem bekannten Thema im Film. Noch dazu ist die Doku saugut.