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Gala in Los Angeles
Queere Themen bei Oscars erfolgreich
Bei den Oscars dominierten Filme mit LGBTI-Themen und -Schauspielern, darunter "Green Book", "Bohemian Rhapsody" und "The Favourite". Lady Gaga konnte ihren ersten Academy Award gewinnen.

Lady Gaga kann nun auch einen Oscar in ihren Schrank stellen – falls noch Platz ist (Bild: Screenshot ABC)
- 25. Februar 2019, 09:11h 3 Min.
Der beste Film des Jahres handelt laut der Academy of Arts and Sciences von einem versteckt schwulen Jazzpianisten: Der Sechzigerjahre-Biografiefilm "Green Book – Eine besondere Freundschaft" erhielt bei einer Galaveranstaltung in Los Angeles am Sonntagabend (Ortszeit) den Oscar als bester Film sowie für das beste Original-Drehbuch, außerdem wurde Mahershala Ali als bester Nebendarsteller ausgezeichnet – für seine Darstellung des schwarzen Musikers Don Shirley. Ali hatte bereits 2017 einen Academy Award als bester Nebendarsteller für "Moonlight" erhalten (queer.de berichtete). In "Green Book" spielt er an der Seite von Viggo Mortensen, der Shirleys Fahrer darstellt. Mortenson war zudem als bester Hauptdarsteller nominiert worden, musste sich aber geschlagen geben.
Die meisten Oscars des Abends konnte aber "Bohemian Rhapsody" einheimsen. Insgesamt vier Mal gewann der Biografiefilm über die britische Rockband Queen und ihren früheren Sänger Freddie Mercury die Trophäe (bei fünf Nominierungen). So erhielt der 37-jährige Amerikaner Rami Malek für die Darstellung des bisexuellen und 1991 an Aids verstorbenen Sängers die Trophäe als bester Hauptdarsteller. Drei weitere Oscars wurden in technischen Kategorien an die gut 50 Millionen Dollar teure Produktion vergeben: für den besten Ton, den besten Tonschnitt und den besten Schnitt. Damit war der Film trotz mittelmäßiger Kritiken und trotz des Missbrauchsverdachts gegen Regisseur Bryan Singer bei der Verleihung ein ebenso großer Erfolg wie an den Kinokassen.
Twitter / CSiriano | Auch modemäßig setzte die Oscar-Gala Akzente: Der 49-jährige schwule Schauspieler Billy Porter ("Pose") fragte sich, warum auf dem roten Teppich immer nur Frauen auffallende Klamotten tragen sollen dürfen – und zog eine Kreation von "Project Runway"-Gewinner Christian Siriano anShutting the carpet down In a Siriano velvet tuxedo gown! #billyporter at the #oscars @theebillyporter pic.twitter.com/7PaSPJkRi2
Christian Siriano (@CSiriano) February 24, 2019
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"The Favourite" erhielt einen Oscar nach zehn Nominierungen
Den Preis als beste Hauptdarstellerin konnte Olivia Colman für ihre Rolle der lesbischen Briten-Königin Anne in "The Favourite – Intrigen und Irrsinn" einheimsen – dies war der einzige Preis für den zehn Mal nominierten Historienfilm. Sie setzte sich unter anderem gegen Lady Gaga durch, die für ihre schauspielerische Leistung in "A Star Is Born" nominiert worden war.

Die oscarnominierte Olivia Colman (re.) spielt die lesbische Regentin Anne Stuart, Ellen Page ihre Zofe und Geliebte Abigail (Bild: Fox)
Lady Gaga konnte jedoch trotz dieser Niederlage ihren ersten Oscar einheimsen: Sie gewann für ihren Song "Shallow", den sie für "A Star Is Born" auch mitverfasst hatte. "Ich habe eine lange Zeit hart gearbeitet, aber es geht nicht um das Gewinnen", erklärte die 32-Jährige bei ihrer Siegesrede. "Es geht darum, nicht aufzugeben. Wenn man einen Traum hat, sollte man für ihn kämpfen." Die neunfache Grammy-Preisträgerin war für den Song bereits mit einem Golden-Globe-Award ausgezeichnet worden (queer.de berichtete).
Twitter / enews | Lady Gaga ist inzwischen Lichtjahre von ihrem Steak-Dress entferntThis video of Lady Gaga is the best thing to ever happen. #Oscars pic.twitter.com/fTZRsl2WuL
E! News (@enews) February 25, 2019
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Leer ausgegangen ist dagegen die Filmbiografie "Can You Ever Forgive Me?", in der Melissa McCarthy die lesbische Schriftstellerin Lee Israel spielt. Der hochgelobte Film war für insgesamt drei Oscars nominiert worden.
Die diesjährige Oscar-Verleihung war überschattet vom Skandal um den urspünglich als Moderator vorgesehenen Komiker Kevin Hart. Im Dezember sagte der 39-Jährige ab, weil alte, homophobe Tweets von ihm aufgetaucht waren (queer.de berichtete). Daraufhin entschied die Academy, zum ersten Mal seit 30 Jahren keinen Moderator an den Start zu schicken.
Die weltweit live im Fernsehen übertragene Oscar-Show war von der Band Queen eröffnet worden. Die Musikgruppe performte mit dem schwulen Sänger Adam Lambert einige ihrer Hits, darunter "We Are the Champions". (dk)
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"1952 heiratete er in Cook County, Illinois Jean C. Hill; die Ehe wurde einige Jahre später geschieden."
de.wikipedia.org/wiki/Don_Shirley
Wenn schon, dann war er bisexuell, obwohl er sich nie dazu geäußert hat.