Die Kabarettistin Maren Kroymann erhält eine weitere Trophäe (Bild: rbb)
Zum zweiten Mal in Folge erhält Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann für ihre Sketch-Comedysendung "Kroymann" den Grimme-Preis im Bereich Unterhaltung. Das gab das Grimme-Institut in Marl am Dienstag bekannt. Die 69-Jährige wird gemeinsam mit ihrem Chefautor Sebastian Colley ausgezeichnet. Die Grimme-Jury lobte, dass die satirischen Sketche in der zweiten Staffel von "Kroymann" gegen den Zeitgeist auf leise Töne setzten. "Am Ende eines Sketches schmunzelt man eher, als dass man sich auf die Schenkel klopft. Inmitten des Lärms von Social Media und Leitartikeln ist die Sendung deshalb im besten Sinne wohltuend."
Neben "Kroymann" erhält auch die Show "CATCH! Der große Sat.1 Fang-Freitag" von Luke Mockridge sowie die ZDFneo-Sendung "Lass dich überwachen! Die PRISM IS A DANCER Show" von Jan Böhmermann eine Auszeichnung in dieser Kategorie.
Maren Kroymann ist seit ihrem Coming-out 1993 eine der bekanntesten lesbischen Frauen in Deutschland. Sie war in unzähligen TV- und Kinoproduktionen zu sehen, darunter mehreren "Tatorten", der RB-Serie "Nachtschwester Kroymann" oder im Kinderfilm "Wendy – Der Film". Ihre Sendung "Kroymann" läuft seit März 2017 im Ersten Programm der ARD. Die 30-minütigen Folgen werden in unregelmäßigen Abständen ausgestrahlt. Produziert wird "Kroymann" in Köln im Auftrag der Sender NDR, rbb, Radio Bremen und SWR. Bereits Ende Januar war "Kroymann" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden.
Preis für die erste Staffel von "Beat"
Außerdem ausgezeichnet wurde die Webserie "Beat" im Wettbewerb Fiktion. Die siebenteilige Reihe von Amazon Prime stammt aus der Feder des schwulen Regisseurs Marco Kreuzpaintner und handelt vom bisexuellen Partypromotor Robert "Beat" Schlag (queer.de berichtete). Die Grimme-Jury bezeichnete die Serie als einen "Anschlag auf alle Sinne" und lobte das "furiose Zusammenspiel von Drehbuch, Kamera und Regie". Neben "Beat" setzten sich auch die ZDF/arte-Koproduktion "Bad Banks", die TNT-Serie "Hackerville" sowie der ARD-Film "Familie Lotzmann auf den Barrikaden" durch.
Der seit 1964 vergebene Preis würdigt Produktionen und Fernsehleistungen, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". Insgesamt wurden 70 Produktionen und Einzelleistungen für den 55. Grimme-Preis nominiert.
Die Auszeichnungen werden am 5. April im Theater der Stadt Marl (Nordrhein-Westfalen) verliehen. (dk)
Und außerdem hat sie sich damals im ÖR getraut, ganz herzzerreißend den Hank-Williams-Klassiker "Lovesick Blues" auf ihre Weise zu interpretieren: "Well I'm in love, I'm in love with a beautiful girl - that's what's the matter with me".
Damals waren das noch Aufreger.
Die heutigen Sachen von ihr sind da (zu meinem persönlichen Bedauern) weitaus zurückhaltender; eben "leiser".
In jedem Fall herzliche Glückwünsche zum zweiten Grimme-Preis!