Methodistenkirche in Nebraska: Für Schwule und Lesben bleibt die United Methodist Church eine No-go-Area (Bild: wht_wolf9653 / flickr)
Die evangelisch-methodistische Kirche hält weiterhin daran fest, dass nur verschiedengeschlechtliche Paare eine Ehe eingehen dürfen. Auf der Generalversammlung der weltweit agierenden United Methodist Church in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri beschlossen die Delegierten am Dienstag mit 438 zu 384 Stimmen den sogenannten "Traditionellen Plan", der die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben grundsätzlich ablehnt.
Die Resolution bekräftigt ausdrücklich das Ehe-Verbot für gleichgeschlechtliche Paare. Außerdem wird der 1972 etablierte Kirchenstandpunkt gefestigt, wonach "Homosexualität unvereinbar mit der christlichen Lehre" sei. Der "Traditionelle Plan" beinhaltet Strafen für diejenigen, die Kirchenrecht brechen, und ruft all jene, die dieses Dokument nicht gutheißen, dazu auf, sich eine andere Kirche zu suchen.
"Traditioneller Plan" von afrikanischen Christen unterstützt
Unterstützt wurde der "Traditionelle Plan" insbesondere von Mitgliedern aus Afrika. Der liberianische Delegierte Jerry Kulah sagte etwa, dass die Kirche auf dem Kontinent zusammenbrechen würde, wenn die Methodisten die Akzeptanz von Homosexualität beschließen würden. "Der Traditionelle Plan ist der biblische Plan", so Kulah.
In afrikanischen Ländern haben die Methodisten derzeit hohe Mitgliederzuwächse, während in den Vereinigten Staaten, der bisherigen Kirchen-Hochburg, inzwischen immer mehr Gläubige zu anderen evangelischen Kirchen abwandern. Oft wird dabei die kompromisslose Haltung der Methodisten gegenüber Homosexuellen als Grund genannt. Bei der Konferenz warnte der amerikanische Pastor Tom Berlin aus Virginia davor, das viele weitere Gläubige in den USA wegen des "Traditionellen Plans" der Kirche den Rücken kehren würden. Der "Traditionelle Plan" sei ein Virus, der "die amerikanische Kirche sehr krank machen" werde.
Die United Methodist Church ist in den USA entstanden und konstituierte sich Ende 1784, achteinhalb Jahre nach der Gründung des Landes, auf einer Konferenz in Baltimore. Die Kirche ging aus der englischen Erweckungsbewegung hervor. In Deutschland gibt es laut Kirchenangaben ungefähr 30.000 Methodisten, weltweit sind es rund 70 Millionen. (dk)
Glücklicher dran sind dagegen die Baptisten. Diese Freikirche ist kongregationalistisch aufgebaut, so dass jede Gemeinde für sich entscheiden kann, wie sie mit dem Thema Homosexualität umgeht. Deshalb gibt es bei den Baptisten eine Reihe von liberalen Gemeinden, wo Schwule und Lesben gesegnet werden.