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Staatshomophobie

China schneidet schwule Küsse aus "Bohemian Rhapsody"

Der vier Mal mit dem Oscar ausgezeichnete Biografiefilm wird überraschend auch in der Volksrepublik gezeigt – allerdings machten sich wieder die Zensoren ans Werk.


Die Chinesen kriegen nur einen "heterosexuellen" Freddie Mercury zu Gesicht… (Bild: 20th Century Fox)

  • 1. März 2019, 13:13h 17 2 Min.

"Bohemian Rhapsody" soll nach einem Bericht des US-Branchenmagazins "Hollywood Reporter" auch in chinesischen Kinos gezeigt werden. Eine Minute des Films soll aber herausgeschnitten werden – nach Angaben des Magazins handelt es sich dabei um Szenen mit Drogengebrauch sowie mit Küssen zwischen Freddie Mercury (Rami Malek) und anderen Männern.

Dass der Film über einen bisexuellen Sänger, der an den Folgen von Aids verstarb, überhaupt im diktatorisch regierten China freigegeben wurde, ist für Insider eine Überraschung. Das 1,4 Milliarden Einwohner zählende Land gestattet lediglich, dass rund drei Dutzend ausländische Filme pro Jahr in chinesischen Kinos gezeigt werden. Der britisch-amerikanische Biografiefilm – der vergangene Woche bei der Oscar-Verleihung mit vier Auszeichnungen als erfolgreichster Film hervorging – wird voraussichtlich ab Mitte März in der Volksrepublik zu sehen sein, allerdings nur in 1.200 der mehr als 50.000 Kinosäle.

Zensur von LGBTI-Inhalten in China weit verbreitet

Die Zensur in China ist bei gleichgeschlechtlicher Liebe sehr streng: 2016 wurde etwa jegliche Darstellung gleichgeschlechtlicher Paare im Fernsehen verboten (queer.de berichtete). Ein Jahr später ordnete die Kommunistische Partei auch die Zensur von Homosexualität im Internet an (queer.de berichtete). Vergangenes Jahr wurden bei der Übertragung des Eurovision Song Contest sogar Regenbogenfahnen herausgeschnitten, woraufhin die Europäische Rundfunkunion die Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Sender beendete (queer.de berichtete). Auch bei der Übertragung der Oscar-Verleihung legten die Zensoren die Schnittschere an, als Rami Malek Freddie Mercury in seiner Siegesrede als "gay man" bezeichnete.

Hin und wieder lässt die Zensur LGBTI-Themen passieren, wie etwa das französisch-chinesische Liebesdrama "Seek McCartney" (queer.de berichtete). Allerdings wurde die sexuelle Orientierung der beiden Hauptdarsteller laut Kritikern so subtil angedeutet, "dass heterosexuelle Kinobesucher sie möglicherweise übersehen".

Auch "Bohemian Rhapsody" war von manchen LGBTI-Aktivisten kritisiert worden, weil der Film die Bisexualität der Hauptfigur Freddie Mercury nur andeutet. Allerdings führten selbst diese Andeutungen neben China auch in anderen homophoben Ländern zu Problemen. In Malaysia entfernten die Zensoren etwa fast eine halbe Stunde des Films (queer.de berichtete). In dem südostasiatischen Land stehen auf Homosexualität bis zu 20 Jahre Haft. (dk)

#1 Simon HAnonym
  • 01.03.2019, 14:29h
  • Die Verantwortlichen der Filmverleiher sollten generell (nicht nur bei schwul-lesbischen Szenen) darauf bestehen, dass Filme genauso gezeigt werden, wie sie veröffentlicht wurden.

    Ein Film ist ein Gesamtkunstwerk, das nicht verstümmelt werden sollte.

    Entweder wird er so gezeigt, wie er veröffentlicht wurde oder eben gar nicht. Es wird ja niemand gezwungen, einen Film zu zeigen, aber wenn er gezeigt wird, dann bitte auch unverstümmelt.
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#2 YannickAnonym
  • 01.03.2019, 18:16h
  • Freddie Mercury war schwul. Punkt. Er stand auf Schwänze.

    Da können Zensoren noch so viel zensieren, an den Fakten werden sie nichts ändern. Oder glauben die wirklich, dass Homosexualität verschwindet, wenn man sie totschweigt? Das hat nie funktioniert und wird es auch nicht, weil man eben nicht schwul wird, nur weil man Schwule sieht.
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#3 JarJarProfil
  • 01.03.2019, 18:41hKiel
  • Antwort auf #1 von Simon H
  • Die wollen halt mit ihrem Produkt Geld verdienen, den Verleihern und Produzenten geht es in den seltensten Fällen um das künstlerische Produkt, deren Job ist es mit den Filmen Geld zu verdienen.
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