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Karnevalsnachlese
Habeck: AKK hätte sich für "Scherz" entschuldigen sollen
Der Grünenchef bezeichnete es als "billig, auf Minderheiten rumzutreten". Während sich die SPD-Politikerin Katarina Barley "Flachwitze" über Minderheiten beklagte, warnte der Karnevalsverband vor einer "Hexenjagd" auf AKK.

Grünenchef Habeck versteht nicht, warum AKK unbedingt Minderheiten beleidigen will (Bild: Heinrich-Böll-Stiftung / flickr)
- 6. März 2019, 16:09h 2 Min.
Grünen-Chef Robert Habeck findet, dass sich die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer für ihren viel kritisierten Karnevalsscherz über Toiletten für intergeschlechtliche Menschen hätte entschuldigen sollen. "Natürlich kann man bei Karnevalsreden auch mal ins Klo greifen", sagte Habeck beim politischen Aschermittwoch seiner Partei in Biberach. Aber es wäre ein Leichtes gewesen, sich zu entschuldigen, fügte Habeck hinzu. Es sei "immer billig, auf Minderheiten rumzutreten".
Kritik an AKK kam auch von der SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, die in ihrer Rede zum Aschermittwoch laut "Tagesschau" Ideen und Konzeptlosigkeit des Partners Union aufgriff. "Das einzige, was Du von denen hörst, sind despektierliche Schenkelklopfer wie jetzt von Annegret Kramp-Karrenbauer im Karneval", sagte sie in Vilshofen. AKK habe "billige Punkte" sammeln wollen mit "Flachwitzen über Menschen mit intersexueller Identität". Plumpes Abgrenzen und Witze gegen Minderheiten seien das Letzte, was unsere Gesellschaft brauche. "Der Karneval soll sich an den Mächtigen abarbeiten, an den Politikern, an den Unternehmen, an den Banken, aber nicht an denen, die ohnehin schon zu kämpfen haben."
Zuvor hatte unter anderem auch der Bundesverband der Lesben und Schwule in der Union (LSU) von der CDU-Vorsitzenden eine Entschuldigung gefordert (queer.de berichtete).
Bund Deutscher Karneval: AKK-Gegner betreiben Hexenjagd
Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, verteidigte Kramp-Karrenbauer hingegen am Mittwoch. Er halte es zwar für legitim, Kritik an ihrer Rede zu äußern, das Ausmaß habe ihn aber überrascht, sagte Fess der "Saarbrücker Zeitung" vom Mittwoch. "Das gleicht meines Erachtens einer Hexenjagd." Das Ganze sei aufgebauscht worden.
Fess betonte, auch im Karneval gebe es Grenzen. Wenn ein Büttenredner die Menschenwürde verletze, Einzelne persönlich angreife, sich rassistisch äußere oder zu Gewalt aufrufe, überschreite er diese Grenzen. Aber das treffe in diesem Fall nicht zu. "Man kann vielleicht anderer Meinung sein, man kann auch die Stirn runzeln, aber beleidigend war es nicht."
Konkret hatte Kramp-Karrenbauer in einer Karnevalsrede im Landkreis Konstanz von einer Berliner Latte-Macchiato-Fraktion gesprochen, die "Toiletten für das dritte Geschlecht" einführe. "Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist diese Toilette." LGBTI-Aktivisten zeigten sich über die Rede schockiert. Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti) kritisierte etwa die Äußerung als Beleidigung der "kleinen Leute" durch die Obrigkeit. (AFP/cw)
um 17:55h ergänzt um Äußerungen von Barley















Aha:
Herabwürdigung von Menschen anderer Hautfarbe oder anderer Ethnie - nicht erlaubt.
Herabwürdigung von LGBTI - erlaubt.
Jaja, die lustigen Tucken, Transen, Kampflesben, Zwitter & Co sind ja immer für einen Scherz gut. Nur komisch, dass das niemand lustig findet außer den Ewiggestrigen.