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Evangelische Kirche

Kirche lässt sich Zeit mit Segen für Lesben und Schwule

Vor einem Jahr entschied die evangelische Landeskirche in Bayern, dass homosexuelle Ehepaare öffentlich im Gottesdienst gesegnet werden dürfen. Wie das praktisch ablaufen soll, ist aber noch immer nicht ganz klar.


Die evangelische Landeskirche in Bayern will gleichgeschlechtliche Paare nur segnen und nicht trauen – hat dafür aber noch immer keine Handreichung veröffentlicht
  • 14. März 2019, 05:58h 32 2 Min.

Die geplante Handreichung für die offizielle Segnung homosexueller Paare in der evangelischen Kirche in Bayern verzögert sich um mindestens ein Jahr. Auf der Landessynodaltagung Ende November in Bamberg soll sie der Kirchenleitung vorgestellt werden, wie eine Sprecherin des Landeskirchenamtes auf dpa-Anfrage sagte. Ursprünglich war sie schon für den Herbst 2018 geplant.

"Diese Handreichung scheint der Landeskirche kein Herzensanliegen zu sein", sagte Markus Apel, Mitglied im Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Bayern. "Wir hoffen, dass sich die liberalen Beteiligten durchsetzen und die Veröffentlichung nicht weiter herausgezögert wird."

Einen konkreten Grund für die Verzögerung gebe es nicht. "Derzeit werden viele grundlegende Reformprozesse in unserer Landeskirche vorangetrieben", sagte die Sprecherin. "Die Handreichung zur Segnung soll ausreichend Raum für die Diskussion erhalten, daher ist sie nun für die Synodaltagung in Bamberg im Herbst vorgesehen."

Keine Gleichstellung von Lesben und Schwulen

Im April vergangenen Jahres hatte die Landessynode als Kirchenparlament nach langer Diskussion mit großer Mehrheit entschieden, dass schwule und lesbische Paare in Bayern künftig öffentlich im evangelischen Gottesdienst gesegnet werden dürfen (queer.de berichtete). Die Handreichung soll darlegen, wie eine solche Segnung ablaufen kann. Sie habe aber keinen Rechtscharakter und beschreibe, was derzeit bereits gilt, betonte die Sprecherin. Wie viele homosexuelle Paare sich bereits haben segnen lassen, konnte das Landeskirchenamt nicht sagen. Das werde erst in der nächsten Kirchenstatistik ausgewiesen.

In jedem Fall wird die Segnung in Bayern nicht mit einer Trauung zwischen Mann und Frau gleichgestellt – anders als beispielsweise in der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz oder in der Landeskirche Oldenburg. Der LSVD nannte die Unterscheidung in Bayern nach dem Synodenbeschluss im vergangenen Jahr "bedauerlich".

Uneinheitliche Regelungen der Landeskirchen

Die evangelische Kirche in Deutschland ist generell uneins, wie sie mit gleichgeschlechtlichen Heiratswilligen umgeht. Schwule und Lesben haben dort – im Gegensatz zur katholischen Kirche – zwar grundsätzlich fast überall die Möglichkeit, sich von einem Pfarrer segnen zu lassen. In welcher Form das geschieht, wird von den 20 Landeskirchen aber unterschiedlich geregelt.

Eine Landkarte auf evangelisch.de, auf die ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover hinweist, zeigt, dass sich etwa die Landeskirchen Westfalen und Sachsen – wie Bayern – ebenfalls gegen eine Trauung für alle und für eine öffentliche Segnung entschieden haben. Am homofeindlichsten ist die Landeskirche Württemberg, in der lediglich eine nicht-öffentliche Segnung der Partnerschaft möglich ist. (cw/dpa)

-w-

#1 Sven100Anonym
  • 14.03.2019, 08:56h
  • Kurze Ergänzung: Es handelt sich um die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern. Daneben gibt es in Bayern noch die evangelisch-reformierte Kirche. In Bayern wurden die Kirchenunionen zwischen Lutheranern und Reformierten nicht durchgeführt. Für die Reformierten ist die Heirat von gleichgeschlechtlichen Paare schon seit Jahren kein Thema mehr. Die Lutheraner dagegen sind in dieser Frage zurückhaltender.

    www.evangelisch.de/inhalte/111225/20-11-2014/segnung-homosex
    ueller-bunt-wie-ein-regenbogen
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#2 LotiAnonym
  • 14.03.2019, 09:51h
  • Die wollen doch nicht ihre Schäfchen nun völlig verunsichern. Ablenken von den wahren Problemen dieser Religioten nenne ich das.
  • Direktlink »
#3 Religiotenfascho-WatchAnonym

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