CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer lehnte trotz Kritik eine Entschuldigung für ihren "Witz" ab
Die Beliebtheitswerte der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer sind dem ZDF-"Politbarometer" zufolge eingebrochen. Aus der Skala der beliebtesten zehn Politiker fiel sie deshalb heraus, ergab die am Freitag veröffentlichte Befragung der Forschungsgruppe Wahlen. Auf der Skala der Beliebtheitswerte von plus 5 bis minus 5 kam sie nur noch auf 0,7, nachdem sie vor zwei Wochen bei 1,4 gelegen hatte. Sie fiel damit von Platz vier zurück auf Platz fünf unter den zehn wichtigsten Politikern Deutschlands zurück.
Die repräsentative Umfrage wurde nach Kramp-Karrenbauers viel kritisiertem Fastnachtswitz erhoben, in dem sie sich über Extra-Toiletten für Intersexuelle und die Toilettengewohnheiten von Männern lustig gemacht hatte (queer.de berichtete).
Die Fähigkeit zur Kanzlerschaft wird Kramp-Karrenbauer mehrheitlich abgesprochen. 51 Prozent der 1.290 Befragten halten sie nicht für geeignet, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch im Regierungsamt zu folgen, ergab das "Politbarometer". Nur gut ein Drittel (34 Prozent) traut ihr auch dieses Amt zu. Selbst von den CDU/CSU-Anhängern zeigt sich nur gut die Hälfte (53 Prozent) überzeugt, dass sie Kanzlerin kann, für 38 Prozent bringt sie diese Qualität nicht mit.
Auch hinsichtlich Kramp-Karrenbauers Aussichten, ihre Partei erfolgreich in die Zukunft zu führen, sind demnach insgesamt mehr Menschen skeptisch als zuversichtlich: 41 Prozent aller Befragten erwarten das, 44 Prozent sehen das nicht.
Kramp-Karrenbauer hatte für ihren "Witz" viel Kritik von SPD, FDP, Linkspartei und Grünen geernet – sogar die sonst mit eigenen Leuten sehr nachsichtigen Lesben und Schwulen in der Union forderten eine Entschuldigung (queer.de berichtete). AKK lehnte aber wie schon bei ihrem Vergleich der gleichgeschlechtlichen Ehe mit Polygamie und Inzucht eine Entschuldigung ab. (dpa/dk)