Hollywood-Star George Clooney hat wegen der Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle in dem südostasiatischen Kleinstaat Brunei zu einem Boykott von Luxushotels im Besitz des herrschenden Sultans Hassanal Bolkiah aufgerufen. In einer Gastkolumne für das Filmportal "Deadline.com" listete der Oscar-Preisträger am Donnerstag neun Luxusherbergen in England, Frankreich, Italien und Kalifornien auf, die der Brunei Investment Agency gehören – darunter das vornehme Beverly Hills Hotel in Los Angeles.
Mit jedem Besuch dieser Hotels würde man dazu beitragen, die Ermordung unschuldiger Menschen zu finanzieren, mahnte Clooney. Der Star verwies auf die bevorstehende Verschärfung des Scharia-Strafrechts in dem Sultanat. Wenn Lesben und Schwule Sex miteinander haben, droht ihnen vom 3. April an, dass sie wie im Mittelalter zu Tode gesteinigt werden (queer.de berichtete). Bislang stehen auf homosexuelle Beziehungen bis zu zehn Jahre Haft.
Boykott-Aufruf bereits vor fünf Jahren
Der Sultan sei einer der reichsten Männer der Welt, schreibt Clooney. Mörderische Regime könne man kaum ändern, aber man könne Banken und Unternehmen, die mit ihnen Geschäfte machen, an den Pranger stellen. Clooney räumte zugleich ein, dass er selbst unwissentlich – ohne seine "Hausaufgaben" gemacht zu haben – in einigen dieser Luxushotels abgestiegen sei.
Der Schauspieler verwies auf einen früheren Promi-Boykott mit Unterstützung von Oprah Winfrey und Ellen DeGeneres, als Brunei 2014 erstmals die Todesstrafe für Schwule und Lesben beschlossen hatte. Damals wurden Veranstaltungen und Empfänge unter anderem im Hotel Bel-Air und im Beverly Hills Hotel in Los Angeles aus Protest abgesagt (queer.de berichtete). Als Reaktion auf internationale Proteste verschob Brunei damals die Einführung der Todesstrafe. (cw/dpa)
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