Chantelle Day und Vickie Bodden Bush wollten nicht länger warten, sondern heiraten. Im April letzten Jahres gingen sie zu den Behörden. Doch da die beiden Frauen auf den Caymaninseln nicht heiraten durften, wurde ihnen ein Hochzeitstermin verweigert. Also klagten sie dagegen.
Am Freitag wurde nun die wegweisende Entscheidung gefällt. Der Oberste Gerichtshof entschied, dass es gegen die Verfassung verstoße, die Ehe nur zwischen Frau und Mann zu gewähren. Der Richter Anthony Smellie sagte in der Entscheidung, dass es Lesben und Schwulen in allen Gebieten auf den Caymaninseln möglich sein müsse, zu heiraten. Die Ehe für alle muss kommen.
So freute sich auch Chantelle Day, die geklagt hatte: "Die Entscheidung zeigt, dass die Liebe gewinnt. Ich bin froh, dass heute das richtige Ergebnis erzielt wurde."
Klägerinnen sind erleichtert
Auch ihr Anwalt Peter Laverack war froh: "Die gleichgeschlechtliche Ehe ist jetzt legal auf den Caymaninseln!", schrieb er auf Twitter. Er hatte unter anderem argumentiert, dass die Europäische Menschenrechtskonvention auf den Caymaninseln gelte. Die Konvention garantiert ein Recht auf Familie. Daher, so argumentierte der Anwalt, gebe es ein Recht auf Ehe.
Erst im April letzten Jahres hatte Laverack mit einem anderen Klienten ein Gerichtsverfahren gewonnen, durch das Homosexualität auf den Inseln entkriminalisiert wurde.
Der Staatsanwalt regierte verhalten auf die Entscheidung. Sie sei "interessant", sagte er Journalisten beim Verlassen des Gerichtsgebäudes. "Verständlicherweise wird die Regierung ein wenig Zeit brauchen, um darüber zu beraten, wie sie jetzt damit verfährt."
Weitere 19 britische Gebiete müssen Ehe für alle legalisieren
Die Caymaninseln sind ein autonomes britisches Überseegebiet in der Karibik. Drei Inseln gehören dazu: Grand Cayman, Cayman Brac und Little Cayman. Auf ihnen leben rund 59.000 Menschen. Es ist die zweitgrößte britische Überseegebiet. Das größte ist Bermuda, wo im vergangenen Jahr die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt wurde (queer.de berichtete).
GiveOut, eine britische Wohltätigkeitsorganisation für die Menschenrechte von LGBTI, erklärte auf Twitter, nun seien noch 19 britische Gebiete übrig, die die Ehe für Schwule und Lesben öffnen müssten. (cw)