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Staatsschutz ermittelt
Bremen: Trans AfD-Mitglied angegriffen
Sybill Constance De Buer, die 2018 in Bremen den rassistischen "Frauenmarsch" organisierte, wurde am Sonntag von einem Unbekannten mit dem Kopf gegen eine Hauswand gestoßen.

Sybill Constance De Buer sucht die Nähe zu rechtsextremen Personen (Bild: NDR)
- 24. April 2019, 18:49h 2 Min.
Ein unbekannter Mann hat am vergangenen Sonntag im Bremer Steintorviertel eine 57 Jahre alte Frau angegriffen und leicht verletzt. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll es sich bei dem Opfer um das trans AfD-Parteimitglied Sybill Constance De Buer handeln.
Laut Polizeibericht ging die 57-Jährige gegen 15.50 Uhr durch die Sophienstraße. Der Angreifer habe ihr sich plötzlich von hinten genähert und ihren Kopf gegen eine Hauswand gestoßen. Anschließend sei der Angreifer in unbekannte Richtung geflüchtet. Die Bremerin habe sich bei der Aktion leicht verletzt, jedoch auf einen Rettungswagen verzichtet.
"Aufgrund von politischen Aktivitäten der 57 Jahre alten Frau wird ein entsprechender Hintergrund geprüft", heißt es weiter im Polizeibericht. Die Ermittlungen hat, wie in solchen Fällen üblich, der Staatsschutz übernommen. Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter Tel. (0421) 362 38 88 zu melden.
Für trans Rechte, gegen Flüchtlinge
Sybill Constance De Buer machte sich nach ihrer Transition im Jahr 2013 zunächst als trans Aktivistin einen Namen, mehrfach wurde sie von Medien – unter anderem in der "taz" – porträtiert. Erst im November 2018 hatte die Jura-Studentin, die Richterin werden will, in einem NDR-Beitrag von transfeindlichen Pöbeleien in der Straßenbahn berichtet.
In den letzten Monaten driftete De Buer immer mehr nach Rechtsaußen ab. Auf ihren Social-Media-Profilen finden sich laut Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung zahlreiche Bezüge in die rechtsextreme und verschwörungsideologische Szene. Im Juli 2018 organisierte die 57-Jährige den rassistischen "Frauenmarsch" gegen Flüchtlinge auf dem Bremer Marktplatz, bei dem ein Teilnehmer einen Hitlergruß gezeigt haben soll.
Die "Bild"-Zeitung verglich den Angriff auf De Buer, die seit Anfang 2016 AfD-Mitglied sei, mit der Attacke auf den Bremer AfD-Chef Frank Magnitz vor 15 Wochen: "Stammt der Täter aus der linken Szene, oder hat ein AfDler etwas gegen Transsexuelle und schlug zu?", fragt die Boulevardzeitung. Magnitz habe ihr geantwortet: "So etwas gibt es bei uns nicht!" (cw)
