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Alarmierende Zahlen

Münchner Studie: Homophobie an Schulen weit verbreitet

Homosexuellenfeindlichkeit ist in München besonders an Realschulen weit verbreitet, so das Ergebnis einer groß angelegten Studie.


Akzeptanz muss an vielen Schulen offenbar noch gelehrt werden (Bild: Gays With Kids)

Laut einer Studie des Pädagogischen Instituts in München ist Homophobie das größte Akzeptanz-Problem an Schulen der Landeshauptstadt. Bei der "Schulklimabefragung 2018", an der sich zehntausende Schüler, Lehrer und Schulpersonal beteiligten, zeigten sich insbesondere an Realschulen erhebliche Probleme: Nur 64 Prozent der Realschüler erklärten, dass man in der Schule unabhängig von seiner sexuellen Orientierung akzeptiert werde. An Gymnasien bejahten diese Frage 81 Prozent, an Berufsschulen gar 87 Prozent.

Damit führte der Bereich sexuellen Orientierung die niedrigsten Werte unter neun Indikatoren für soziale Akzeptanz auf. Die Akzeptanz von Hautfarbe, Religion oder anderen Faktoren lag in allen drei Schulformen höher als die der sexuellen Orientierung.


(Bild: Pädagogisches Institut)

In der Studie heißt es, insbesondere die Zustimmungsquote an Realschulen zur Frage der sexuellen Orientierung müsse "als kritisch eingestuft" werden. Allerdings liege die Akzeptanz unter Lehrern und sonstigen Schulpersonal mit 97 und 100 (!) Prozent "im sehr positiven Bereich".


(Bild: Pädagogisches Institut)

Bei geschlechsspezifischer Differenzierung ergeben sich Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen: Schülerinnen bewerten die soziale Akzeptanz bezüglich ihrer sexuellen Orientierung mit 70 Prozent weit höher als Schüler mit 60 Prozent. Bei Schüler*innnen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zurechnen, liegt die Zustimmungsquote bei nur 40 Prozent.


(Bild: Pädagogisches Institut)

"Unverkennbarer Handlungsbedarf"

Die Studie fordert daher von der Politik, etwas gegen Homophobie an Münchner Schulen zu unternehmen. Wörtlich heißt es: "Hinsichtlich der sozialen Akzeptanz in Bezug auf die sexuelle Orientierung besteht also ein unverkennbarer Handlungsbedarf an den Realschulen und Schulen besonderer Art."

Gegenüber der "Abendzeitung" erklärte der Münchner Grünen-Chef Dominik Krause, dass die Zahlen "schockierend" seien und zeigten, "dass wir mehr an den Schulen machen müssen". Gleichzeitig betonte der Politiker jedoch, dass in der bayerischen Landeshauptstadt schon "viel für die Gleichstellung von LGBTI getan" werde. (dk)

#1 FelixAnonym
  • 07.05.2019, 11:30h
  • Ein Armutszeugnis für die Politik, dass sie nicht mal Schüler vor Mobbing und Gewalt schützen kann.

    Dabei sollten doch gerade Schulen ein sicherer und angstfreier Raum sein, wo alle Schüler gerne hingehen und für die Zukunft lernen können.

    Und dann diskutiert die Politik jahrelang, ob und wieviel Aufklärung es an Schulen geben darf. Offensichtlich muss es deutlich mehr als bisher sein.
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#2 PetterAnonym
  • 07.05.2019, 12:03h
  • Schon an Grundschulen ist "schwule Sau" oder "Schwuchtel" das meistgenutzte Schimpfwort.

    Es wird höchste Zeit, dass endlich an allen Schulen eine umfassende LGBTI-Aufklärung verpflichtend wird.

    Das muss (jeweils altersgerecht) in allen Stufen Thema sein und kann sich auch durch alle Fächer ziehen. Das ist ja nicht nur ein Thema für Sexualkunde, sondern auch für Politik, Geographie, Geschichte, Sozialkunde, etc. Oder man kann z.B. auch mal in den Sprachen eine entsprechende Lektüre mit LGBTI-Thema lesen. Oder im Mathe-Unterricht kann es genauso gut auch mal eine Textaufgabe geben, wo nicht Vater und Mutter die Geburtstagstorte für ihr Kind in x Stücke zerteilen müssen, sondern zwei Papas oder zwei Mamas.

    Wenn das nicht endlich umgesetzt wird, versündigt man sich nicht nur gegen kommende Generationen, sondern Deutschland wird dann irgendwann auch wirtschaftlich den Anschluss verlieren, wenn die Bildung nicht topmodern ist.
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#3 bundesweitAnonym
  • 07.05.2019, 12:15h
  • Das ist sicherlich nicht nur in München ein Problem. Und die Schimpfwörter sind nicht das einzige, was da so im Alltag geschieht.

    Wie wäre es mit einer bundesweiten Studie mit konkreten Schilderungen, was die Betroffenen so erleiden?

    ©BuntesUndSchönes
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#4 PetterAnonym
  • 07.05.2019, 12:44h
  • Antwort auf #3 von bundesweit
  • So eine bundesweite Studie wäre wünschenswert und sinnvoll, ist aber politisch gar nicht gewollt.

    Union und SPD weigern sich ja sogar, endlich mal deutschlandweit zu erfassen, wieviele homo- und transphobe Gewalttaten und Hassverbrechen es gibt. In Berlin wertet das dankenswerterweise die Berliner Polizei in Eigeninitiative aus. Aber ansonsten wird das deutschlandweit nicht separat erfasst, so dass man nicht mal weiß, wie groß das Problem eigentlich ist.

    Und ich vermute mal, das ist Absicht, dass niemand wissen soll, wie groß das Problem wirklich ist. Dann würden die wahren Ausmaße deutlich und der Handlungsdruck auf unsere untätige schwarz-rote Bundesregierung würde massiv steigen.

    Die alte Taktik des Aussitzens beherrschte schon Helmut Kohl. Und Frau Narkotia Merkel hat das noch perfektioniert. Und ihre Vasallen von der SPD machen das willig mit.
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#5 GerritAnonym
  • 07.05.2019, 13:11h
  • Solange die Politik lieber auf eine schrille Minderheit ewiggestriger Fanatiker hört, die Jugendliche dumm halten wollen, um sie besser führen zu können, wird sich daran auch nichts ändern.
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#6 GerritAnonym
  • 07.05.2019, 13:21h
  • Antwort auf #4 von Petter
  • "Frau Narkotia Merkel"

    :)

    Der Name passt, so wie diese Dame Deutschland ins Koma regiert.

    Aber, wie Du auch schon andeutest: das kann die auch nur, weil ihr ständig jemand die Mehrheiten dafür sichert. Und jetzt ist es schon zum 3. mal die SPD, obwohl die vor der letzten Wahl fest versprochen hatten, das nicht nochmal zu tun.

    Aber was zählen schon Versprechen der SPD. Ihre anderen Wahlversprechen haben die ja auch gebrochen...

    Schade, eine echte sozialdemokratische Partei wäre gut für Deutschland. Aber die letzten Sozialdemokraten haben die SPD spätestens unter Gerhard Schröder, Peer Steinbrück, Wolfgang Clement & Co verlassen.
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#7 FelixAnonym
  • 07.05.2019, 14:08h
  • Schule hat die Aufgabe, Schülern etwas über die reale Welt beizubringen und sie aufs reale Leben vorzubereiten. Und zur realen Welt gehören nun mal auch Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuelle.

    Wer behauptet, Aufklärung schade Jugendlichen, widerspricht allen wissenschaftlichen Studien. Ist es denn besser, wenn Jugendliche gemobbt oder in den Tod getrieben werden? Und auch Heteros profitieren davon, wenn sie mit weniger Hass durchs Leben gehen.

    Von mehr Aufklärung profitieren alle, unabhängig von sexueller Identität oder sexueller Orientierung.
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#8 easykeyProfil
  • 07.05.2019, 17:57hLudwigsburg
  • Wen wunderts? Haben die Katholiken in Bayern doch eine Hochburg...und ein AfD-Problem.
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#9 PetterAnonym
#10 bundesweitAnonym
  • 07.05.2019, 21:21h
  • Antwort auf #4 von Petter
  • Leider ist das so, ja.

    Narkotika und Schweigen, dass bloß niemand hört, was geschieht oder nicht geschieht. Viele CDU-Wähler sind schon längst erkennungs- und gefühlsresistent.
    Leider gewöhnen sich Menschen auch an das negative.

    Sicherlich ist es gewollt, aktuelle Zahlen möglichst zu verschleiern oder runterzukürzen. Und erst gar keine bundesweiten Studien zu starten.
    Genauso wie auch Pressezensur gewollt ist.

    Ungefähr kann ich mir vorstellen wie es bundesweit tatsächlich aussieht.

    Verbesserung kann es nur mit ner anderen Regierung geben. Und da setze ich voll auf die Grünen. Mit den LINKEN zusammen tendieren dann auch die SPD mehr links - siehe Eheöffnung.
    Und die Grünen sorgen dafür, dass die LINKEN nicht so sehr den Kniefall vor Russland machen.
    Kommt halt nur auf die Wahlstimmen an und was die Abgeordneten daraus machen.

    Kann nicht noch jemand von der CDU "ausrutschen?" Denen würde ich ein Wahlumfragetief am meisten gönnen und auch der AfD.

    ©BuntesUndSchönes
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