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Weltbester Heuchler

Trump findet schwulen Präsident­schafts­kandidaten "großartig"

Er habe "überhaupt kein Problem" mit der Homosexualität des Demokraten Pete Buttigieg, erklärte US-Präsident Donald Trump. Zuvor hatte er ihn als schwach verspottet und als "Alfred E. Neumann" bezeichnet.


Der Bürgermeister von South Bend, der schwule Demokrat Pete Buttigieg, hat vor einem Monat seine Präsidentschafts-Kampagne offiziell eingeläutet (Bild: peteforamerica.com)
  • 17. Mai 2019, 06:15h 9 2 Min.

US-Präsident Donald Trump findet die Bewerbung des schwulen Bürgermeisters Pete Buttigieg um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl 2020 nach eigenen Worten "großartig". "Ich finde es großartig", sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll und am Donnerstag in Auszügen veröffentlicht wurde.

Es sei zwar möglich, dass "einige Leute damit ein Problem haben werden", fügte Trump mit Blick auf Buttigiegs Homosexualität hinzu. "Ich habe damit überhaupt kein Problem. Ich finde es gut."

Spott von Trump mit homophoben Untertönen

Noch in der vergangenen Woche hatte sich Trump bei einem Auftritt in Panama City im US-Bundesstaat Florida über Buttigieg lustig gemacht. Mit den Original-Worten "We have a young man, butt-uj-uj, boot-edge-edge, they say edge-edge" verspottete er erst seinen Namen und stellte ihn anschließend als schwach dar. "Das wird großartig sein, wenn der uns gegen Chinas Präsident Xi vertritt", meinte Trump sarkastisch. "Ich möchte in diesem Raum sein, ich möchte das sehen."

In einem Interview mit dem Magazin "Politico" hatte der US-Präsident Buttigieg außerdem als "Alfred E. Neumann" bezeichnet – nach dem Maskottchen der "Mad"-Hefte mit Zahnlücke, rotem Haar, abstehenden Ohren und Sommersprossen, das als Symbol für grenzenlose Dummheit steht. Der 37-jährige Bürgermeister konterte schlagfertig: Er habe Trumps Anspielung nicht verstanden und den Namen Alfred E. Neumann erstmal googeln müssen, erklärte er. "Das ist wohl eine Generationensache."

Erster offen homosexueller Präsidentschaftskandidat?

Pete Buttigieg, der seit sieben Jahren Bürgermeister seiner Heimatstadt South Bend im Bundesstaat Indiana ist, war vor einigen Wochen als Außenseiter in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten eingestiegen (queer.de berichtete). Mittlerweile sind seine Bekanntheit und Popularität stark gestiegen (queer.de berichtete). Der Absolvent der Eliteuniversität Harvard, der acht Sprachen spricht und mit seinem Mann Chasten verheiratet ist, wäre der erste offen homosexuelle Präsidentschaftskandidat einer der großen Parteien der USA.

Trotz seiner vorgeschobenen Homofreundlichkeit steht Donald Trump für eine LGBTI-feindliche Politik. Als Präsident setzte er unter anderem ein Verbot von trans Menschen im US-Militär durch (queer.de berichtete). Außerdem erlaubte er die bislang verbotene Diskriminierung von LGBTI in der Bundesverwaltung (queer.de berichtete). Erst im März weigerte sich die Trump-Regierung, eine UN-Erklärung zur Verurteilung der queerfeindlichen Gewalt in der russischen Teilrepublik Tschetschenien zu unterstützen (queer.de berichtete). (cw/AFP)

-w-

#1 Patrick SAnonym
  • 17.05.2019, 09:00h
  • Der Mann hat auf jeden Fall mehr politische Erfahrung, als der aktuelle Präsident und Vizepräsident und darüber hinaus auch mehr militärische Erfahrung als alle Kabinettsmitglieder zusammen, die zur Zeit im Oval Office ein und ausgehen. Er war noch nie Pleite, hat keine Verbindungen zur Russenmafia, defintiv kein Interesse Frauen "an die Pussy zu grabschen", ist noch nicht geschieden, sondern glücklich verheiratet, durch seinen queeren Backround auch weltoffen und antirassistisch und als Topping sieht er auch noch tausendmal sympathischer aus, als das orangehaarige Twittergespenst. Ich würde sagen, es läuft.
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#2 SchleicheR74
  • 17.05.2019, 09:39h
  • Antwort auf #1 von Patrick S
  • Jop! :) Geschmeidige Zusammenfassung. Er ist jedenfalls mein Lieblingskandidat und hoffe, dass die Amis in wählen. Die ganzen anderen Urgesteine sind ja auch irgendwie gruselig. Letztendlich ist aber jeder besser als Enterich Trump.
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#3 Patrick SAnonym
  • 17.05.2019, 10:24h
  • Antwort auf #2 von SchleicheR74
  • Wäre auch mein Lieblingskandidat, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Demokraten schon soweit sind.
    Hat man ja bei Hillary gesehen, dass sie so lange gemauschelt haben, bis Clinton Präsikandidatin wurde, obwohl die Basis ja eindeutig und mit überwältigender Mehrheit für Bernie Sanders votiert hatte, wie Michael Moore in seiner Doku eindrucksvoll aufgezeigt hat.
    Und da sich Joe Biden bereits in Stellung gebracht hat, der ja sowieso durch die Bromance mit Obama sehr beliebt und rethorisches Napalm ist, denke ich mal, dass sie das zu seinen Gunsten drehen.
    Den Vorwahlkampf zur Aufstellung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten halte ich mittlerweile für eine Show, um bei den Mitgliedern das Gefühl von Mitbestimmungsrecht aufrecht zu erhalten. Hat man ja bei Hillary Clinton gesehen, dass die demokratische Politprominenz entscheidet, wer es wird. Notfalls über alle Prognosen und die Köpfe der Basis hinweg.
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