US-Präsident Donald Trump findet die Bewerbung des schwulen Bürgermeisters Pete Buttigieg um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl 2020 nach eigenen Worten "großartig". "Ich finde es großartig", sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll und am Donnerstag in Auszügen veröffentlicht wurde.
Es sei zwar möglich, dass "einige Leute damit ein Problem haben werden", fügte Trump mit Blick auf Buttigiegs Homosexualität hinzu. "Ich habe damit überhaupt kein Problem. Ich finde es gut."
Spott von Trump mit homophoben Untertönen
Noch in der vergangenen Woche hatte sich Trump bei einem Auftritt in Panama City im US-Bundesstaat Florida über Buttigieg lustig gemacht. Mit den Original-Worten "We have a young man, butt-uj-uj, boot-edge-edge, they say edge-edge" verspottete er erst seinen Namen und stellte ihn anschließend als schwach dar. "Das wird großartig sein, wenn der uns gegen Chinas Präsident Xi vertritt", meinte Trump sarkastisch. "Ich möchte in diesem Raum sein, ich möchte das sehen."
In einem Interview mit dem Magazin "Politico" hatte der US-Präsident Buttigieg außerdem als "Alfred E. Neumann" bezeichnet – nach dem Maskottchen der "Mad"-Hefte mit Zahnlücke, rotem Haar, abstehenden Ohren und Sommersprossen, das als Symbol für grenzenlose Dummheit steht. Der 37-jährige Bürgermeister konterte schlagfertig: Er habe Trumps Anspielung nicht verstanden und den Namen Alfred E. Neumann erstmal googeln müssen, erklärte er. "Das ist wohl eine Generationensache."
Erster offen homosexueller Präsidentschaftskandidat?
Pete Buttigieg, der seit sieben Jahren Bürgermeister seiner Heimatstadt South Bend im Bundesstaat Indiana ist, war vor einigen Wochen als Außenseiter in das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten eingestiegen (queer.de berichtete). Mittlerweile sind seine Bekanntheit und Popularität stark gestiegen (queer.de berichtete). Der Absolvent der Eliteuniversität Harvard, der acht Sprachen spricht und mit seinem Mann Chasten verheiratet ist, wäre der erste offen homosexuelle Präsidentschaftskandidat einer der großen Parteien der USA.
Trotz seiner vorgeschobenen Homofreundlichkeit steht Donald Trump für eine LGBTI-feindliche Politik. Als Präsident setzte er unter anderem ein Verbot von trans Menschen im US-Militär durch (queer.de berichtete). Außerdem erlaubte er die bislang verbotene Diskriminierung von LGBTI in der Bundesverwaltung (queer.de berichtete). Erst im März weigerte sich die Trump-Regierung, eine UN-Erklärung zur Verurteilung der queerfeindlichen Gewalt in der russischen Teilrepublik Tschetschenien zu unterstützen (queer.de berichtete). (cw/AFP)
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